Konfliktforscher warnt vor Radikalisierung im Streit um Klimaschutz
Der Konfliktforscher Andreas Zick rechnet unter dem Eindruck der Hochwasser-Katastrophe mit gesellschaftlichen Konflikten über den weiteren Umgang mit dem Klimawandel – bis hin zur Radikalisierung.
„Wenn keine Antworten gefunden werden und es keine grüne Regierungsbeteiligung geben wird, dann werden Aktionsgruppen reagieren“, sagte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Wenn kein Konsens gefunden wird, dann werden wir auch extreme Gruppen wie Extinction Rebellion wieder sehen.“
Zwar würden in den betroffenen Regionen zunächst die Unterstützung und die Solidarität steigen, „diese Solidaritäts-Effekte werden aber auch wieder einbrechen“. Dann folgten gesellschaftliche und politische Konflikte. Eine zweite Konfliktebene sei eine soziale. „Das Thema soziale Spaltung steht bei den unteren Einkommensschichten an erster Stelle; doch dann kommt das Thema Klimawandel. Da kommt es darauf an, Menschen anzusprechen und sie mitzunehmen.“
Er fügte hinzu: „Es geht um massive Interessenkonflikte. Das werden wir noch merken.“ Man müsse damit rechnen, dass sich auch „Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker“ des Themas Klimawandel intensiver bemächtigten als bislang. Die nächste Bundesregierung müsse Vertrauen herstellen. „Denn das Vertrauen geht ganz schnell weg, wenn Menschen merken, dass sie in nicht sicheren Gebieten leben. Sie müssen den Schutz vor Ort spüren.“ Das sei schon seit Beginn der Corona-Pandemie immer wichtiger geworden. (dts)
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