Kommt jetzt der Frühling?

Schneeglöckchen sprießen, die Kraniche kehren zurück, tagsüber wird es im Westen richtig warm. Am 1. März ist meteorologischer Frühlingsanfang. Ist der Winter damit vorbei?
Schneeglöckchen blühen in einem Garten.
Schneeglöckchen blühen in einem Garten.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times20. Februar 2025

Am Wahlsonntag könnte es in einigen Teilen Deutschlands frühlingshaft werden – auch für Freitag und Samstag erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) deutlich milderes Wetter als zuletzt.

Das Hoch Finja mit seiner kalten Luft verabschiedet sich nach Osteuropa und ein Tief bringt wärmere Luft nach Deutschland. Dauerfrost am Tag und strengen Frost in der Nacht werde es bundesweit – auch im Osten – erst einmal nicht mehr geben.

Die Höchstwerte der Temperaturen steigen in den kommenden Tagen mit Ausnahme des äußersten Ostens und Südostens verbreitet auf zweistellige Werte. Im Westen und Südwesten sind sogar frühlingshafte Temperaturen über 15 Grad möglich. Leichter Nachtfrost droht nur noch regional im Osten und Südosten.

Steigende Temperaturen ab Freitag

Ganz ohne turbulentes Wetter vollzieht sich der Luftmassenwechsel nicht. Am Freitagmorgen erwartet der DWD Regen und anfangs noch Glatteisgefahr im Norden und Osten, „denn der Regen trifft auf die tiefgefrorenen Böden“, erklärte der Meteorologe. „Es ist also insbesondere im Berufsverkehr Vorsicht geboten.“

Danach steigen die Temperaturen: Die Höchstwerte im Osten und Südosten liegen bei 6 bis 10 Grad. Ansonsten klettern die Thermometer auf 10 bis 16 Grad, im Westen lokal sogar auf bis zu 19 Grad.

Am Wochenende zeigt sich die Sonne noch häufiger. Am Samstag ist zwar ganz im Westen und Nordwesten etwas Regen möglich. Ansonsten bleibt es trocken und es wird mitunter heiter, bei Höchstwerten zwischen 8 Grad an Oder und Neiße sowie in Ostbayern und bis zu 17 Grad im Westen. Glatteis ist dann kein Thema mehr.

Nur wenige Regentropfen erwartet der Deutsche Wetterdienst am Wahlsonntag.

Nur wenige Regentropfen erwartet der Deutsche Wetterdienst am Wahlsonntag. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wetterumschwung in der kommenden Woche

Am Sonntag der Bundestagswahl sind hingegen im Osten und Süden ein paar Tropfen Regen möglich. Im Tagesverlauf lockert es verbreitet auf und bei heiterem und leicht frühlingshaftem Wetter bleibt es weitgehend trocken.

Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 9 Grad im äußersten Osten und Südosten und bis 16 Grad entlang des Rheins.

„In der kommenden Woche wird es dann wieder etwas kühler und wechselhaft“, sagte der Meteorologe Schmid. Ein Wintereinbruch bis in das Tiefland stehe allerdings nicht bevor.

Vorhersagen für die nächste Woche seien noch unsicher, sagte Tanja Egerer von der DWD-Wettervorhersagezentrale. Die Meteorologin geht aber davon aus, dass die Temperaturen wieder zurückgehen.

Es könnte sich vielleicht auf sechs bis zwölf Grad einpendeln. „Dass direkt der Frühling da ist, kann man nicht sagen“, sagte Egerer.

So wirkt der Temperaturwechsel

Größere Temperatursprünge seien immer Stress für den Körper, sagt Stefan Muthers vom DWD. Ob das fühlbare Auswirkungen habe, sei jedoch individuell unterschiedlich.

Einige Menschen klagen demnach bei Wetterwechsel über Kopfschmerzen, andere über Schwindelgefühle. Für alle gelte die Empfehlung, sich dem Wetter auszusetzen und hinauszugehen. „Das ist ein gutes Training für den Körper, damit kann er auf Wetterumschwünge besser reagieren.“

Dass sich der März nach Frühling anfühlt, liegt nicht allein an den Temperaturen, sondern auch am Licht: Jeden Tag ist es ein wenig länger hell als am Vortag. Im Frühjahr kommen täglich bis zu vier Minuten dazu, so viel wie zu keiner anderen Jahreszeit.

Kraniche kehren zurück

Für Vogelfreunde lohnt ein Blick in den Himmel: Von den hunderttausenden Kranichen, die erst vor ein paar Wochen Deutschland Richtung Frankreich und Spanien überflogen haben, kommen viele schon wieder zurück.

Ein Spektakel für Naturfreunde: Der Tanz der Kraniche

Ein Spektakel für Naturfreunde: Der Tanz der Kraniche Foto: Patrick Pleul/dpa

Bis zur Wochenmitte zählte der Naturschutzbund Nabu mindestens 80.000 Rückkehrer über Hessen. „Die Kraniche beeilen sich, um sich die besten Brutplätze zu sichern“, sagte kürzlich Nabu-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Jetzt kann man die imposanten Balztänze der großen Vögel beobachten und ihre trompetenartigen Rufe hören.“

Die meisten hiesigen Paare brüten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Bis zum Brutbeginn im März halten sie sich auf Nahrungsflächen nahe dem jeweiligen Brutrevier auf. Viele Kraniche fliegen aber auch weiter – nach Skandinavien und ins Baltikum.

Die ersten Schneeglöckchen sind da

Im Garten beginnt es bereits zu sprießen. Am weitesten ist die Hasel, wie der DWD-Agrarmeteorologe Andreas Brömser berichtet. Auch die ersten Erlen beginnen zu blühen.

In wärmeren Regionen brechen die Schneeglöckchen hervor, vereinzelt wurden Krokusse beobachtet. Mit den höheren Temperaturen in den nächsten Tagen könnte noch die Kornelkirsche dazukommen.

Sollte es nach den bevorstehenden warmen Tagen wieder kälter werden, müsse man sich um diese Frühblüher keine Sorgen machen, sagt Brömser. Empfindlicher wären Obstbäume, aber die sind noch nicht so weit. In der Landwirtschaft tut sich Ende Februar noch wenig.

Steigende Pollenbelastung

Allergiker müssen sich mit zunehmend milden Temperaturen auf eine steigende Pollenbelastung einstellen. Dies gelte vor allem für Hasel und Erle, deren Intensität bisher überwiegend auf mittlerem Niveau liege, sagt DWD-Experte Muthers.

Für Allergiker günstig wäre es, wenn zu den milderen Temperaturen Regen komme, der die Pollenbelastung dämpfe.

Jedes Jahr die gleiche Verwirrung: Den Frühlingsanfang gibt es doppelt. Der meteorologische Frühlingsbeginn ist am 1. März. Der kalendarische Frühlingsanfang wechselt, denn er hängt vom Sonnenstand ab: Die Sonne steht an diesem Termin senkrecht über dem Äquator. In diesem Jahr beginnt der Frühling im Kalender am 20. März. (dpa/red)



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