Koalitionspolitiker fordern GSG 9-Einsätze gegen Terrorverdächtige
Nach den Pannen bei der Festnahme des Terrorverdächtigen Jaber al-Bakr fordern Innenpolitiker der großen Koalition, bei ähnlichen Zugriffen künftig grundsätzlich ein Spezialkommando der GSG 9 einzusetzen. „Versäumnisse, wie sie in Sachsen zutage traten, sind lebensgefährlich und dürfen sich nicht wiederholen“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, dem „Spiegel“. Notfalls müsse die GSG 9 dafür vergrößert werden.
Der CDU-Innenexperte Armin Schuster forderte, die Bundesanwaltschaft müsse bei derartigen Terrorgefahren „früher Flagge zeigen als bisher“. Damit wären im Regelfall das Bundeskriminalamt und die GSG 9 eingeschaltet. „Man hätte hier klotzen müssen, nicht kleckern“, sagte Schuster dem Nachrichtenmagazin. Die GSG 9 (Grenzschutzgruppe 9) ist die Antiterroreinheit der Bundespolizei.
Al-Bakr war bei einem Polizeieinsatz in Chemnitz am 8. Oktober dem Zugriff der sächsischen Beamten entkommen. In einer von ihm genutzten Wohnung wurden eineinhalb Kilogramm hochexplosiven Sprengstoffs gefunden. Mehrere Syrer, bei denen al-Bakr dann in Leipzig um einen Übernachtungsplatz bat, überwältigten und fesselten den 22-Jährigen. Am 12. Oktober erhängte sich al-Bakr, der mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung gestanden haben soll, in der Justizvollzugsanstalt Leipzig. (afp)
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