Klöckner wirbt für mehr genverändertes Saatgut auf dem Acker

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Genveränderter Soja-Pflanze.Foto: JUAN MABROMATA/AFP/GettyImages
Epoch Times18. April 2019

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wirbt für den stärkeren Einsatz von genverändertem Saatgut in der Landwirtschaft. Angesichts einer weltweiten Verknappung von Nahrungsmitteln „können wir es uns nicht leisten, den technologischen Fortschritt außer acht zu lassen“, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnertag.

Konkret sprach sich die CDU-Politikerin für das umstrittene Crispr-Verfahren aus, das auch als „Genschere“ bezeichnet wird. Damit „kann man das Erbgut von Pflanzen gezielter und schneller positiv beeinflussen, als das durch klassische Züchtung geht“, sagte Klöckner.

Befürworter des Crispr-Verfahrens argumentieren, dass hier lediglich schneller und einfacher Ergebnisse erzielt werden könnten, die von traditionellen Züchtungsergebnissen im Nachhinein nicht zu unterscheiden sind.

Crispr-Methode mit Nebenwirkungen

Der Europäische Gerichtshof hat dagegen die Crispr-Methode klar als Gentechnik eingestuft. „Mit diesem Urteil müssen wir umgehen“, äußerte sich Klöckner zu diesem Richterspruch distanziert.

Wie Wissenschaftler der Columbia University Medical Centre herausgefunden haben, ist eine Genmanipulation mit CRISPR bei weitem nicht so präzise, wie man dies bislang geglaubt hat oder wahrhaben wollte. Zwar stellten sich die gewünschten Effekte ein, aber die Genveränderung führte zu vielen Mutationen, deren Auswirkungen bislang nicht erforscht sind.

Anfang April hatte die UN-Welternährungsorganisation (FAO) mitgeteilt, dass die Getreideernte weltweit in diesem Jahr den Bedarf nicht decken könne. Eine Verknappung bei Getreideprodukten wird wegen gut gefüllter Lager jedoch vorerst nicht befürchtet. Klöckner verwies auf Ernteausfälle durch Folgen der Erderwärmung.

Scharfe Kritik an Klöckner übte der Grünen-Europaabgeordnete und Agrarexperte Martin Häusling. Er warf der Ministerin im Internetdienst Twitter vor, „Nebelkerzen der Gentech-Industrie“ zu verbreiten. Es sei „Unsinn“, dass nach dem Crispr-Verfahren gentechnisch behandelte Pflanzen die Landwirtschaft klimafreundlicher machen würden.  (afp/nh)



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