Klöckner: Mehr Tierwohl „muss sich in höheren Preisen niederschlagen“
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat zu Beginn der Grünen Woche in Berlin bei den Verbrauchern dafür geworben, bei Lebensmitteln mehr auf die Herkunft zu achten.
„Auf der einen Seite ist es gut, dass wir Verbraucher sensibler geworden sind für das, was produziert wird“, sagte Klöckner am Donnerstag im RBB-Inforadio. Andererseits wollten viele weiterhin günstig einkaufen.
Irgendwann werde das nicht mehr funktionieren. „Wenn man billig produzieren muss, um wettbewerbsfähig zu sein, hat das Auswirkungen auf uns alle.“ Das betreffe die Umwelt und die Tierhaltung.
Die CDU-Politikerin sagte, mehr Tierwohl werde sich unter anderem „niederschlagen müssen in höheren Preisen“. Aber auch staatliche Förderung sei nötig, etwa für Stallumbauten.
„Tierwohl“-Fleisch: 30 Millionen Euro für höhere Standards
Lebensmittelkäufer sollen ab 2021 Schweinefleisch mit dem Tierwohl-Kennzeichen in den Kühlregalen finden. Wie die von Ernährungsbranche und Handel getragene Initiative Tierwohl vor der Grünen Woche mitteilte, startet im kommenden Jahr die dritte Projektphase der Initiative.
Bis 2024 sollen Ferkelerzeuger honoriert werden, wenn sie höhere Standards im Stall einhalten. Dafür sollen jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Finanzieren soll das der Lebensmitteleinzelhandel, der 2 Cent pro verkauftem Kilogramm Schweinefleisch zahle.
Unser Ziel ist die Schließung der gesamten Lieferkette von der Sauenhaltung bis zur Schlachtung bis 2024“, heißt es in einer Mitteilung der Initiative.
Die 2015 gestartete Initiative Tierwohl hat derzeit nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 70 Prozent bei Geflügel und 24 Prozent bei Schweinen in Deutschland. (dts/nh)
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