Klimapaket verursacht Chaos am Heizungsmarkt – Auftragsstornierungen in Millionenhöhe
Das Klimapaket der Bundesregierung macht dem Heizungsmarkt schwer zu schaffen. Tausende Eigenheimbesitzer haben ihre Bestellungen storniert – sie hoffen auf Zuschüsse bei der Heizungsumrüstung. Noch ist aber unklar, ob es überhaupt Förderungen geben wird.
Dennoch haben nach Bekanntgabe der geplanten staatlichen Fördermaßnahmen mehr als ein Drittel der rund 24.000 Innungsbetriebe durchschnittlich jeweils zwei Auftragsstornierungen von Eigenheimbesitzern erhalten, berichtet die „Welt“. Demnach belaufen sich die Auftragsstornierungen auf einen dreistelligen Millionenwert.
Für den Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), sind damit die schlimmsten Befürchtungen eingetreten. Nämlich: „Potenzielle Investoren warten erst einmal ab, welche der in Aussicht gestellten Förderungen zum Heizungsaustausch tatsächlich zu Gesetzesvorgaben werden“, sagt Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK gegenüber der Zeitung.
Aktuell steht aber noch gar nicht fest ob und wann die versprochenen steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten und staatlichen Förderungen kommen, da das Klimapaket vom Bundestag und Bundesrat noch nicht abgesegnet wurde.
Einbau-Verbot für Ölheizungen beschlossen
Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett das Einbau-Verbot für neue Ölheizungen ab dem Jahr 2026 auf den Weg gebracht. Es ist Teil der Klimaschutz-Beschlüsse vom September und wird mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz geregelt.
Gas- oder Ölheizkessel, die 1991 oder später eingebaut worden sind, dürfen ab dem Einbau nur 30 Jahre lang betrieben werden – das ist derzeit bereits an anderer Stelle gesetzlich geregelt. Heizkessel, die vor dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden.
Neue Ölheizungen sind ab 2026 verboten – es gibt aber Ausnahmen, wenn etwa ein Haus weder mit Gas noch mit Fernwärme versorgt werden kann und die Heizung auch nicht aus erneuerbaren Energien betrieben werden kann.
Wer seine alte Ölheizung durch ein klimafreundlicheres Modell ersetzen lässt, soll eine „attraktive Austauschprämie“ bekommen, heißt es seitens der Regierung.
Komplizierte Fördermodelle
Die „attraktive Austauschprämie“, die von den Spitzen von Union und SPD geplant wurden gestalten sich jedoch kompliziert, beklagt der ZVSHK-Chef. Es soll eine steuerliche Förderung von 20 Prozent auf drei Jahre geben, eine „Austauschprämie Öl“ bis zu 40 Prozent und KfW-Zuschüsse von derzeit bis zu 15 Prozent der Investitionssumme.
Damit fange „für unsere Handwerker und ihre Kunden das große Rechnen an,“ betont Bramann und fordert eine klare Vereinfachung. Er beklagt auch, dass die Verbraucher einerseits zu Beratungsgesprächen verpflichten würden, auf der anderen Seite könnte aber zu Kostenrahmen und Fördermöglichkeiten aktuell noch gar nichts gesagt werden. Das mache keinen Sinn, so Bramann. (er/dpa)
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