Kinderärzte-Sprecher: Nationales Impfregister „mittel- bis langfristiges Ziel“ – Impfpflicht soll kommen
In der Debatte über eine Impfpflicht gegen Masern und andere Krankheiten tritt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) für die Schaffung eines nationalen Impfregisters ein. Bis zur Einführung eines solchen Registers fordere der Verband eine generelle Impfpflicht, sagte der BVKJ-Sprecher Hermann Josef Kahl am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Einführung eines nationalen Impfregisters sei ein „mittel- bis langfristiges Ziel“ und lasse sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen, fügte Kahl hinzu. Unter anderem müssten sich die Gesundheitsminister auf eine gemeinsame Position verständigen. Mit einem zentralen Impfregister würden Impfungen erfasst und zugleich Patienten an die jeweiligen Termine erinnert.
Ärztepräsident will Impfpflicht nicht auf einzelne Krankheiten beschränken
Angesichts des verstärkten Auftretens der Masern in Deutschland und anderen westlichen Ländern wird seit einigen Wochen über eine Impfpflicht diskutiert. Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hatte sich zuletzt davor gewarnt, die Debatte über eine Impfpflicht auf die Masern zu beschränken.
„Eine Impfpflicht auf einzelne Krankheiten zu begrenzen, ist schon deshalb problematisch, weil heute in der Regel Mehrfachimpfstoffe verwendet werden und Präparate gegen einzelne Krankheiten gar nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagte Montgomery den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Vielmehr sollten alle Impfungen, die die Ständige Impfkommission heute für Kinder empfehle, verpflichtend sein.
Auch der BVKJ-Präsident Thomas Fischbach plädierte jüngst für eine Impfpflicht nicht nur gegen Masern sondern auch weitere Krankheiten wie Röteln, Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Mumps und Windpocken.
(afp)
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