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Meinung

„Kennen AfD-Wähler Ausländer?“ – FAZ klärt auf

Es ist bereits ein alter Hut. Die Regionen in Deutschland, in denen die wenigsten Ausländer leben, haben die meisten AfD-Wähler. Ein Paradoxon? Oder liegt es einfach nur daran, dass viele AfD-Wähler gar nichts gegen Ausländer haben und die Partei aus anderen Gründen wählen?

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Athener Bürger lesen Zeitungen an einem Kiosk. Symbolbild.

Foto: Orestis Panagiotou/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Einem Beitrag der „FAZ“ zufolge, gebe es in den Teilen Deutschlands, in denen die wenigsten Ausländer lebten, die meisten AfD-Wähler und umgekehrt. In einer Grafik wird anschaulich gemacht, dass der Ausländeranteil und das AfD-Wahlergebnis umgekehrt miteinander korrelierten. Kennen die AfD-Wähler überhaupt Ausländer?, so die Frage des Blatts.
Demnach gibt es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, wo die AfD bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr bei 35 Prozent der Stimmen lag, noch nicht einmal 3 Prozent Ausländer. In Frankfurt am Main hingegen, wo 28 Prozent der Bevölkerung Ausländer sind, kommt die AfD nur auf 8 Prozent.
Bei der Erklärung dieser Umstände macht die FAZ allerdings einen Fehler. Sie beschränkt die AfD auf eine „ausländerfeindliche“ Partei und kann sich die Umstände nur so erklären, dass in den AfD-starken Regionen den Menschen die positiven Erfahrungen mit der Integration fehlten. Nur so könnte sich das Wahlverhalten erklären lassen.
Dabei definiert die FAZ die AfD als Partei mit folgenden Zielen: „Sie will alle Grenzen schließen, Zuwanderer nur nach Notwendigkeit des Arbeitsmarktes zulassen und eine „Islamisierung“ Deutschlands verhindern. Eine multikulturelle Gesellschaft will sie abschaffen, zugunsten eines Bekenntnisses zur deutschen „Leitkultur“.
Da hat die FAZ nicht unrecht, das sind tatsächlich erklärte regierungspolitische Ziele der AfD. In ihren Erklärungen zum Wählerverhalten kommt das Blatt dann auch prompt auf das viel diskutierte Ost-West-Gefälle und liefert das übliche Paradoxon – im Osten wählt man verstärkt AfD, obwohl es dort kaum Ausländer gibt.
Dabei könnte man seinen Horizont durchaus auch mal erweitern und zu dem Schluß kommen, dass das überproportional gute Wahlergebnis der AfD in Sachsen und Thüringen überhaupt nicht auf die Migrationspolitik zurückzuführen ist, sondern mit den Erfahrungen der Wähler in der Vergangenheit zusammenhängt.
Immer wieder versucht man den AfD-Wählern Rassismus und Fremdenhass in die Schuhe zu schieben, aber kann es nicht einfach auch sein, dass die über Jahrzehnte in der DDR hinters Licht geführten und zum Schweigen verdammten Bürger endlich einmal eine Partei an der Macht sehen wollen, die realitätsnahen Klartext redet?

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.

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