Independence Day und „das Streben nach Glück”

Feuerwerke, Paraden und üppige Grillfeste – am 4. Juli feiern die Amerikaner den Independence Day, den wohl bedeutendsten Tag ihrer Geschichte.
Titelbild
Feuerwerk über dem Mount Rushmore National Monument während einer Veranstaltung zum Unabhängigkeitstag.Foto: Saul Loeb/AFP via Getty Images
Von 4. Juli 2024

An diesem Tag im Jahr 1776 unterzeichneten die Vertreter der 13 Gründungsstaaten der USA – damals noch britische Kolonien – eine Erklärung, die sie von der britischen Tyrannei befreien sollte. Es folgten bittere Jahre des Unabhängigkeitskrieges, angeführt von General George Washington. Mit dem Sieg über die Briten im Jahr 1783 und der damit verbundenen Lossagung von der britischen Krone waren die Vereinigten Staaten von Amerika geboren.

Die bekannteste und am häufigsten zitierte Ausführung in der Unabhängigkeitserklärung ist wohl diese:

„Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich: dass alle Menschen gleich geschaffen sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind, zu denen Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören.“

In der heutigen Zeit ist es nicht mehr einfach, diese Worte richtig zu verstehen. Wenn man die damals den Menschen zugrunde liegende Gottgläubigkeit außen vor lässt, könnte man schnell meinen, dass mit der Gleichheit gemeint sei, alle sollen gleich arm oder gleich reich sein. Aber so war das nicht gemeint. Die Gleichheit der Menschen wurde aus der biblischen Schöpfungsgeschichte abgeleitet, wonach der Mensch als „Gottes Ebenbild“ sowie als Mann und Frau geschaffen ist.

Auch „das Streben nach Glück“ kann in der heutigen Zeit leicht falsch verstanden werden. War damit wirklich das Streben nach Ruhm und Reichtum gemeint, so wie es in der heutigen Zeit oft als Inbegriff des Glücks verstanden wird? Eher nicht. Die Gründer der Vereinigten Staaten wussten noch allzu gut, was wahres Glück bedeutet und wie man es erlangt.

In seinem Buch „The Meaning of ‚The Pursuit of Happiness‚“ weist der Politikwissenschaftler James Rogers auf Folgendes hin: Für die Denker und Staatsmänner zu Jeffersons Zeiten bedeutete Glück „Wohlstand oder vielleicht besser Wohlergehen im weiteren Sinne. Es umfasste das Recht, die physischen Bedürfnisse zu befriedigen, aber es hatte auch eine bedeutende moralische und religiöse Dimension.“

Rogers erklärt weiter, dass in der Verfassung von Massachusetts aus dem Jahr 1780 erklärt wurde, dass „das Glück eines Volkes und die gute Ordnung und Erhaltung der Zivilregierung im Wesentlichen von Frömmigkeit, Religion und Moral abhängen.“

Wie die damit verwandte Freiheit war Glück in den Augen der Gründerväter also eine Folge von Tugend.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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