Keine Flüge in Hamburg: Gepäckabfertigung wird bereits bestreikt

Die Gewerkschaft ver.di hat den Warnstreik am Flughafen Hamburg vorgezogen und den Flugverkehr bereits am Sonntag weitgehend lahmgelegt.
Seit 5:00 Uhr Sonntagmorgen werde die Gepäckabfertigung bestreikt, sagte ver.di-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe am Sonntag in Hamburg. Die Arbeitsniederlegungen seien „fristgerecht“ eine halbe Stunde vorher angekündigt worden.
Der Flughafen blieb wegen des kurzfristig angekündigten Warnstreiks nach Angaben des Betreibers am Sonntag geschlossen. „Es finden den gesamten Tag keine Abflüge und Ankünfte statt“, teilte der Airport mit.
10 Flüge statt rund 270
Von den geplanten 144 Ankünften und 139 Abflügen mit über 40.000 Passagieren konnten demnach am Sonntagmorgen nur zehn Flüge stattfinden.
Betroffene Fluggäste wurden gebeten, Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen und nicht zum Flughafen zu kommen. In Hamburg beginnen am Montag die Frühjahrsferien.
Flughafensprecherin Katja Bromm nannte das Verhalten der Gewerkschaft „ehrenlos“. „Der Streik ohne Ankündigung trifft den Flughafen Hamburg zu Ferienbeginn“, erklärte Bromm. Damit treffe es „viele Familien, die lange auf ihre Reise gespart haben“.
Als Grund für den ursprünglich erst ab Montagnacht und nun vorgezogenen Steik nannte der ver.di-Vertreter, dass damit „wirksam“ Druck auf die Arbeitgeber aufgebaut werden sollte. Es hätte ansonsten für die Arbeitgeber die „Möglichkeit gegeben, den Streik durch Personal aus Fremdfirmen zu unterlaufen“.
Eine halbe Million Fluggäste können ihre Reise nicht antreten
Mit Warnstreiks der Beschäftigten des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen sowie des Luftsicherheitsbereichs wollen die Gewerkschaften am Montag den Flugverkehr an bundesweit 13 Flughäfen weitgehend lahmlegen.
Betroffen sind neben Hamburg unter anderem auch die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln/Bonn und Berlin/Brandenburg. Der Luftsicherheitsbereich wird außerdem an den kleineren Flughäfen in Weeze und Karlsruhe/Baden-Baden bestreikt.
Damit wollen die Gewerkschaften Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen sowie bei der Luftsicherheit machen. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV werden durch die Warnstreiks insgesamt mehr als 3.400 Flüge ausfallen. Rund 510.000 Passagiere könnten ihre geplante Reise dadurch nicht antreten. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion