Kartellamts-Chef lehnt Sammelklagen gegen Unternehmen ab

Kartellamts-Chef Andreas Mundt hat sich gegen die Forderung gewandt, Verbrauchern ähnlich wie in den USA die Möglichkeit zu geben, in Form von Sammelklagen gegen Unternehmen, die Kartelle gebildet haben, vorzugehen. „Wir haben darüber hierzulande, aber auch auf Europa-Ebene diskutiert und uns dann ganz bewusst dagegen entschieden“, sagte der Behörden-Chef dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die Erfahrungen aus den USA zeigten, dass von Sammelklagen vor allem Anwälte, nicht aber Verbraucher profitieren würden.

Der Behörden-Chef lehnt auch eine generelle strafrechtliche Verfolgung von Kartellsündern ab. „Wenn Sie ein Kartell gegenüber dem Staat bilden, dann ist das bereits strafbar. Und trotzdem passiert es – denken Sie an das Schienen- oder das Feuerwehrfahrzeugkartell“, unterstrich Mundt gegenüber „Focus“. Die Verfahren würden durch Strafbarkeit länger und komplizierter, die Kartelle aber nicht weniger.

(dts Nachrichtenagentur)