Kardinal Marx mahnt verantwortungsvollen Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern an
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat zum verantwortungsvollen Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern aufgerufen. „Wir können nicht alle Menschen bei uns aufnehmen“, sagte Marx der „Bild am Sonntag“. „Aber wir tragen auch für diejenigen Verantwortung, die etwa keinen Asylanspruch haben und deswegen zurückgehen müssen.“
Die christliche Verantwortung ende nicht, sobald jemand außer Landes gebracht sei, sagte Marx. „Wer langfristig denkt, sollte aber auch politisch überlegen, wie die Menschen in ihren Ländern eine faire Chance bekommen.“ Es gehe um Investitionen und Ausbildungschancen.
Der Kardinal gab zu bedenken, dass die illegalen Migranten oft jahrelang unterwegs gewesen seien und sich zumeist auch einige Jahre in Deutschland aufgehalten hätten. „Für sie bedeutet eine Rückkehr in die Heimat in der Regel Schande“, sagte er.
Mit Straftätern hat der Erzbischof von München und Freising dagegen weniger Mitleid. Dies sei „zunächst eine Frage des Rechtsstaats“, sagte er. „Wenn jemand eine Straftat begangen hat, so muss diese konsequent geahndet werden – bis hin zu einer möglichen Abschiebung.“ (afp)
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