Kanzlerin hält aktuelle Lage mit 1.900 Corona-Positiven für „dramatisch“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warb bei ihrer Sommer-Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin für mehr Corona-Impfungen. „Je mehr Menschen geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein“, sagte die Kanzlerin. Sie warnte vor einer erneuten Verschlechterung der Lage angesichts der wieder exponentiell wachsenden Infektionszahlen.
Exponentielles Wachstum beschreibt einen Wachstumsprozess, bei dem sich die Bestandsgröße in jeweils gleichen Zeitschritten immer um denselben Faktor vervielfacht. Bei Epidemien muss der R-Wert über 1,0 liegen damit ein exponentielles Wachstum vorliegt. Aktuell (22.7.) liegt laut RKI ein Corona-7-Tage-R-Wert von 1,23 vor.
Allerdings basiert der RKI-Wert auf positiven Testergebnissen und nicht auf tatsächlichen Corona-Infektionen. Bei den Testergebnissen müssen die Fehlerquoten (falsch-positiv, falsch-negativ) und die fehlende Eigenschaft der PCR- und Antigentests einen vitalen Virus im menschlichen Körper sicher festzustellen, mit berücksichtigt werden. Bis zum 30.6. lag der R-Wert in Deutschland unter 1.
Auch diejenigen, die noch zögerten, sollten laut der Kanzlerin bedenken: „Jede Impfung ist ein kleiner Schritt zu mehr Schutz für alle“, sagte Merkel weiter. Daher sollten auch alle, die bereits überzeugt und geimpft sind, in Familien- und Freundeskreis oder am Arbeitsplatz für mehr Impfschutz werben. „Wir wollen alle unsere Normalität zurück, aber die erhalten wir nur als Gemeinschaft zurück“, sagte die Kanzlerin.
„Dramatisch“ 1.890 positive Testergebnisse in Deutschland
Die wieder starke Zunahme der Infektionen, deren Zahl sich regelmäßig verdopplt, bezeichnete Merkel als „dramatisch“. Daher müssten Vorsichtsmaßnahmen unbedingt weiterhin und auch wieder verstärkt eingehalten werden. „Regelmäßiges Testen muss und wird auch wieder verstärkt eine Rolle spielen“, sagte die Kanzlerin. Dies gelte vor allem bei Aufenthalten in Innenräumen, aber auch für Schulen und Kitas.
Die allgemeinen Corona-Regeln blieben in den kommenden Wochen ebenfalls wichtig, so die Kanzlerin. Im Hinblick auf den aktuellen Anstieg der Corona-Zahlen sprach sie von einer „besorgniserregenden Dynamik“.
Aktuell steigen leicht die positiven Testergebnisse im Rahmen der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner. Am Donnerstagmorgen meldete das RKI, dass sie jetzt bei 12,2 liege. Eine Woche zuvor hatte sie 8,0 betragen. Das heißt, durchschnittlich wurden 12 Menschen von 100.000 auf Corona positiv getestet. Laut RKI wurden bei einer Bevölkerung von 83 Millionen binnen 24 Stunden 1.890 positive Testergebnisse festgestellt. Zudem wurden in den 24 Stunden 42 Tote registriert die mit oder an Sars-Cov-2 starben.
Merkel sieht Versäumnisse bei ihrer Klimaschutz-Politik
Kurz vor Ende ihrer Amtszeit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Versäumnisse und Enttäuschungen in der Klimaschutz-Politik eingeräumt. Gemessen an dem Ziel, den weltweiten Klimaanstieg bis auf zwei Grad zu begrenzen, sei während ihrer Kanzlerschaft „nicht ausreichend viel passiert“, sagte Merkel am Donnerstag bei ihrer Sommerpressekonferenz in Berlin. „Deshalb muss das Tempo angezogen werden.“
Merkel betonte zugleich ihren persönlichen Einsatz für den Kampf gegen die Erderwärmung. „Ich bin der Meinung, dass ich sehr viel Kraft für den Klimaschutz aufgewandt habe“, sagte sie. „Und trotzdem bin ich ja mit wissenschaftlichem Verstand ausreichend ausgerüstet, um zu sehen, dass die objektiven Gegebenheiten erfordern, dass man in dem Tempo nicht weiter machen kann, sondern schneller werden muss.“
Die Kanzlerin verwies zugleich darauf hin, dass es weltweit großen Widerstand gegen einen effizienten Klimaschutz gebe – etwa bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls von 1997. „Ich habe viele Enttäuschungen erlebt damals“, sagte Merkel. Sie habe „sehr, sehr viel Kraft in meinem politischen Leben dafür eingesetzt, Mehrheiten dafür zu finden, dass wir wenigstens diesen Weg gehen konnten“. Dies habe „eigentlich meine gesamte politische Arbeit geprägt“.
„Menschengemachter“ Klimawandel umstritten
Sowohl die Existenz eines menschengemachten Klimawandels als auch der „Treibhauseffekt“ mit der Theorie des schädlichen CO2 für die Atmosphäre und der damit behaupteten Erderwärmung, sind unter Fach-Experten umstritten. In der Menschheitsgeschichte gab es mehrfach starke Klimaschwankungen auch ohne das Industrie und Maschinen existierten. Intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt haben sich in dieser Hinsicht beispielsweise Richard S. Courtney oder Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert, Geologe, Universität Paderborn, i.R. oder Dr. Hans Jelbring, Klimatologe, Universität Stockholm.
Klima ist laut Umweltbundesamt der mittlere Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet über einen längeren Zeitraum. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO – World Meteorological Organization) empfiehlt mindestens 30 Jahre als Zeitspanne, aber auch Betrachtungen über längere Zeiträume wie Jahrhunderte und Jahrtausende sind bei der Erforschung des Klimas gebräuchlich. (afp/dts/er)
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