ARD-Vorsitzender Gniffke sieht schwindendes Interesse am Fernsehen

Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke erklärt, dass seine eigenen Kinder kein Fernsehgerät mehr besitzen, trotzdem seien sie „topinformiert“.
Kai Gniffke soll im kommenden Jahr den ARD-Vorsitz übernehmen.
ARD-Vorsitzender Kai Gniffke.Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Epoch Times24. Mai 2023

Kai Gniffke sieht bei jüngeren Menschen ein schwindendes Interesse am Fernsehen. „Meine eigenen Kinder haben kein Fernsehgerät mehr – und vermissen es auch nicht“, sagte der 62-Jährige der Illustrierten „Bunte“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch. „Trotzdem sind sie topinformiert – die ARD ist eine der ersten Adressen im Netz, weil wir glaubwürdig sind.“

Der ARD-Vorsitzende Prof. Kai Gniffke geriet mit seinen Aussagen in der Vergangenheit mehrfach in die Schlagzeilen. Ende März erklärte er, dass er keinen Grund sehe, sich für eine mangelnde Ausgewogenheit bei der ARD-weiten Berichterstattung über die Corona-Krise zu entschuldigen. „Wir haben eine große Vielfalt gezeigt – gerade in der Pandemie“, sagte der SWR-Intendant in einem Interview mit dem Magazin „Cicero“.

„Tatsächlich ist es uns gelungen, auch die unterschiedlichen Positionen, etwa in der Pandemie, wie begegnet man dieser Krise, deutlich zu machen. Wie noch nie zuvor haben wir eine Vielfalt auch von wissenschaftlichen Perspektiven geboten.“

„Was ist heute am Tag das Wichtigste“

2018 geriet Kai Gniffke als damaliger Tagesschau-Chefredakteur in die Medien, als er in einem 30-minütigen, sogenannten Social-Live bei Facebook und YouTube, einer interaktiven Fragerunde, darauf einging, warum die „Tagesschau“ nicht über den Mord an einem Zahnarzt in Offenburg durch einen somalischen Asylbewerber berichtete.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hatte damals die „Tagesschau“ für eine fehlende Berichterstattung kritisiert. Die Tat hatte sich damals in den Augen des Tübingers von anderen Taten abgehoben, da sie von einem „Flüchtling“, einem Hilfesuchenden, gegenüber einem Arzt, einem Menschen, der sich verpflichtet sieht zu helfen und noch dazu in seiner Praxis stattfand. Allein deshalb wäre der Fall für Palmer berichtenswert gewesen.

Gniffke äußerte in seiner ersten Stellungnahme, dass wenn Asylbewerber überproportional häufig an Tötungsdelikten beteiligt wären, dann eine Relevanz bestanden hätte, darüber zu berichten, aber das wäre nach ihrer Recherche nicht der Fall. Es ginge darum zu berichten: „Was ist heute am Tag das Wichtigste für die Menschen in unserem Land“.

Gniffke, der auch Intendant des Südwestrundfunks ist, erklärte jetzt, dass er in seiner Kindheit oft mit anderen zusammen Fernsehen schaute. „Ich kann mich gut erinnern, wie wir uns zum ‚Schweinchen Dick‘-Schauen getroffen haben“, sagte er mit Blick auf die US-Zeichentrickserie. „Das war eine Sensation, weil noch lange nicht jeder einen Fernseher hatte.“ (afp/er)



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