Jusos in der Kritik: Büchsenwurfaktion auf Bilder deutscher Politiker neben Hitler und anderen Diktatoren
Die Jusos im fränkischen Ansbach (Bayern) haben am Samstag mit präparierten Büchsen zum Büchsenwerfen an einem Infostand für Empörung gesorgt. Auf diesen waren Bilder von Diktatoren wie Hitler und Chruschtschow neben Bildern deutscher Politikern der AfD, CDU und CSU aufgeklebt.
Bekannt wurden das irritierend wirkende Büchsenwurfspiel durch einen mittlerweile gelöschten Beitrag bei Facebook-Account der SPD-Europaabgeordneten Maria Noichl. Auf diesem war der Turm mit den Blechdosen für einen Wurfwettbewerb zu sehen.
Die schäbigen Vergleiche und Spiele der @jusos sind völlig inakzeptabel. Solche Aktionen lassen jeden Anstand vermissen. Die SPD-Parteispitze muss ich erklären.“ Klartext von Generalsekretär @MarkusBlume zum Post der #SPD-Europaabgeordneten Maria #Noichl. #JusoGate pic.twitter.com/dPdyTFLF6a
— CSU (@CSU) 13. Mai 2019
Später distanzierten sich die Ansbacher Jusos von ihrer Aktion. Auf Facebook schrieben sie: „Wir bekennen uns klar zur Demokratie und respektieren alle demokratischen Parteien sowie ihre gewählten Vertreter. Verbrechen der NS-Zeit und anderer Diktaturen verurteilen wir aufs Schärfste – hier gibt es nichts zu verharmlosen!“
SPD-Abgeordnete Noichl entschuldigte sich
Auch die Europaabgeordnete Noichl entschuldigte sich für die Aktion: „Ich habe das zu Recht viel kritisierte Bild nun gelöscht und entschuldige mich für die Aktion, die Menschen verletzt hat. Dies war und ist nie meine Absicht oder die der Jusos Ansbach gewesen.“ Und sie erklärt weiter, dass die Diskussion ihr gezeigt hätte, dass sie die Aktion zunächst falsch eingeschätzt habe.
Seitens der CSU äußerte sich Markus Blume zu der Aktion: „Die schäbigen Vergleiche und Spiele der Jusos sind völlig inakzeptabel. Dass diese Aktion vom SPD-Establishment beklatscht und angefeuert wird, ist erschütternd und verlangt ein Einschreiten der SPD-Parteispitze“, sagte er dpa in München. Solche Aktionen ließen Anstand vermissen. „Wenn die SPD in Panik den demokratischen Grundkonsens infrage stellt, belastet das den Koalitionsfrieden.“
Der Chef der Jungen Union (JU), Tilman Kuban, fragte bei Twitter, was nur aus der „einst stolzen Volkspartei“ SPD geworden sei: „erst sozialistische Enteignungsfantasien, jetzt jegliches Demokratieverständnis verloren“. Er empfehle der SPD „eine Anstandstherapie, um mal wieder in der Realität anzukommen“.
Verrohung der Sitten und des Anstands
Neben den Aussagen von Politikern zeugen auch Kommentare in den sozialen Netzwerken davon, dass die Aktion auf Ablehnung stößt.
So schreibt ein Internetnutzer:
Das ist eine Verrohung der Sitten und des Anstandes. Zu meiner aktiven Zeit konnten wir uns mit dem politischen Gegner nach Wahlen an einem Tisch setzen und gemeinsam sprechen, essen und trinken. Diesen Kretins würde ich nie wieder die Hand geben.#NieMehrSPD
— Erdmann sein Helm (@TaylorLissi) 13. Mai 2019
Ein anderer Internetnutzer schrieb:
Hut ab. Mit aller Macht <10 %!
— GraefThilo (@graefthilo) 13. Mai 2019
Seitens der Werte Union Berlin hieß es:
Als @HGMaassen & #WerteUnion letztes Jahr von „linksradikalen Kräften“ in der #SPD @spdde sprach, zuckten #CDU #CSU Obere nur peinlich erwischt mit den Schultern. Wann folgt, Herr @PaulZiemiak, endlich die Handlung auf die Analyse? #Politikwende ohne Rotfront jetzt!
— WerteUnion Berlin (@WerteunionB) 13. Mai 2019
Ein anderer Internetnutzer schreibt:
Am Anfang der Radikalisierung steht die starre Einstufung Andersdenkender als Feinde!
— Stevie B. ?? ?? ?? (@blackhawk3423) 13. Mai 2019
Eine Internetnutzerin erklärte in ihrem Beitrag:
Widerlich diese Sozis! Alles, was ihnen nicht in den Kram passt, ist Nazi und rechts. Wissen die überhaupt noch, was Nationalsozialismus bedeutet und dass sie die eigentlichen Erben dieser Ideologie sind, die alles verprügelt und umgebracht hat, was nicht ins Weltbild passte?“
Und noch ein anderer Twitterer schrieb:
Oha, da wurde aber gewaltig daneben gegriffen. Historisch, ethisch und im sozialen Miteinander sollten bei den Veranstaltern doch die Alarmglocken geläutet haben.
— derJ (@JoergFau) 13. Mai 2019
(er)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion