Juso-Chef Kühnert beklagt „brutalen“ Umgang mit Politikern

Juso-Chef Kevin Kühnert hat einen "brutalen" Umgang mit Politikern beklagt. Als Beispiel nannte Kühnert im NDR den Fall der früheren SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles.
Titelbild
Kevin Kühnert, Chef der Jusos in der SPD.Foto: Jens Schlueter/Getty Images
Epoch Times8. September 2019

Juso-Chef Kevin Kühnert beklag einen „brutalen“ Umgang mit Politikern. Oft richte die Öffentlichkeit Erwartungen an die Politik, von der sie einen Tag später nichts mehr wissen wolle, sagte Kühnert laut Vorabmeldung im NDR.

Ich höre andauernd, wo sind die Typen in der Politik? Wo sind die Brandts, Wehners und Straußens?“ Wenn dann Typen mit „Ecken und Kanten“ kämen und sich „vielleicht auch mal im Ton“ vergriffen, wolle man sie „aber plötzlich nicht mehr haben“.

Als Beispiel nannte Kühnert im Gespräch mit dem Moderator Reinhold Beckmann den Fall der früheren SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles, der immer wieder ihre  Äußerungen wie „Bätschi“ und „Auf die Fresse“ vorgehalten wurden.

Nach wie vor spiele es in der Politik eine Rolle, ob jemand eine Frau oder ein Mann sei, sagte Kühnert. „Hätte ein (Altkanzler Gerhard) Schröder so etwas gesagt, hätten es alle gefeiert und gesagt, das ist ja einer vom Volk, der ist so geerdet und der spricht wie wir.“

Der Umgang mit Nahles in der Partei und der ständige öffentliche Druck habe auch zu seiner Entscheidung beigetragen, sich nicht um den SPD-Vorsitz zu bewerben, sagte der 30-Jährige.

Das ist jetzt auch auf dem Level, auf dem ich es mache, schon hart, und dann muss man sehr genau abwägen, ob man sich diese ganze, krasse Brutalität wirklich zumuten will.“

Ein weiterer Grund war demnach der Einstieg von Finanzminister Olaf Scholz in das Rennen um den Parteivorsitz. Das hätte zu einer „massiven Polarisierung“ zwischen Scholz und ihm und einer oberflächlichen Berichterstattung mit Schlagzeilen wie „Das Duell des Groko-Befürworters gegen den Groko-Gegner“ geführt. (afp)



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