Umfrage: Jeder zweite Mittelständler sieht Existenzgefahr durch Corona-Krise
Jeder zweite Mittelständler in Deutschland sieht sich in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht, sollten die geltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens noch weitere vier Wochen andauern. Das geht laut einem Bericht des Düsseldorfer „Handelsblatts“ aus einer Umfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) hervor. 51 Prozent der 1812 Unternehmen, die sich daran beteiligten, äußerten demnach diese Auffassung.
Mehr als drei Viertel der Unternehmen und Selbstständigen (76 Prozent) gaben dem Bericht zufolge zudem an, dass die bisher ausgezahlten staatlichen Hilfen nicht ausreichten, um ihren Finanzbedarf zu decken. Mehr als 50 Prozent der befragten Betriebe beantragten demnach Soforthilfen. 35 Prozent wollten für ihre Beschäftigten Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen. Jeweils 19 Prozent der Unternehmen nutzen der Umfrage zufolge das Aussetzen von Steuervorauszahlungen oder Steuerstundungen.
Verbandspräsident Mario Ohoven warnte, mit Krediten allein sei Mittelständlern nicht nachhaltig geholfen, da sie die Schuldenlast weiter erhöhten und somit eine Insolvenz häufig nur in die Zukunft verlagert werde. „Der Mittelstand braucht jetzt einen Dreiklang aus einem konkreten Exit-Fahrplan, raschen Liquiditätshilfen sowie einem Konjunkturprogramm mit nachhaltigen Steuersenkungen“, sagte Ohoven dem „Handelsblatt“. Sonst drohe bei mittelständischen Unternehmen und Selbstständigen „ein Kahlschlag ungeahnten Ausmaßes“. (afp)
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