Jeder Vierte sorgt neben gesetzlicher Rente nicht fürs Alter vor

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen macht sich Sorgen, ob ihre Rente im Alter reicht. Gleichzeitig zahlt rund ein Viertel nur in die gesetzliche Rente ein. Arbeiten bis zum 65. oder gar 67. Geburtstag würden viele gern vermeiden.
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Das Niveau der Renten sinkt seit Jahren (Symbolbild).Foto: Inside Creative House/iStock
Epoch Times20. Februar 2025

Gut jeder vierte Erwachsene in Deutschland trifft keinerlei Vorsorge fürs Alter neben der gesetzlichen Rente. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Infoportals Finanztip, über welche die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

Demnach gaben 27 Prozent der Menschen im Erwerbsalter an, nur in die gesetzliche Rente einzuzahlen. Und wer privat vorsorgt, tut dies in den häufigsten Fällen mit einem Tages- oder Festgeldkonto, also Anlageformen, die meist nur wenig Rendite bringen.

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland (57 Prozent) macht sich zudem „große Sorgen“ oder „eher Sorgen“, dass sie von Altersarmut betroffen sein könnten.

Nur ein Viertel sieht dem Lebensstandard im Alter demnach mit „überhaupt keinen“ oder „eher keinen“ Sorgen entgegen.

Riester-Rente gilt als gescheitert

Das Niveau der Renten in Deutschland sinkt seit Jahren, private Vorsorge mit der sogenannten Riester-Rente sollte dies ausgleichen. Das Modell ist unter Geringverdienern wenig verbreitet, es gilt als gescheitert. Derzeit werben die Parteien für verschiedene Reformmodelle.

„Man sollte definitiv handeln und nicht auf politische Reformen warten, die können Jahre dauern“, sagte Saidi Sulilatu, Chefredakteur und Geschäftsführer von Finanztip, der SZ.

Das Infoportal Finanztip hat Empfehlungen erarbeitet, wie sich mit wenig Aufwand und mithilfe von Faustregeln gut fürs Alter vorsorgen lässt – und dafür 900 Varianten gerechnet. Je nach Alter und Einkommen sollen Interessenten so eine monatliche Rate zur Altersvorsorge bestimmen können.

Jeder 4. will vorzeitig in Ruhestand

Trotz drohender Abschläge bei der Rente wollen viele Arbeitnehmer gern vorzeitig in den Ruhestand gehen.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Autozulieferers Continental will mehr als jeder Vierte (27 Prozent) vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden. 62 Prozent der Befragten gaben an, erst mit dem Erreichen des Rentenalters in den Ruhestand gehen zu wollen. 11 Prozent machten keine Angaben.

Das Institut YouGov hatte im Januar 2.000 Menschen im Alter von 18 bis 67 Jahre zu ihren Rentenplänen befragt. Als wichtigste Stellschraube, Mitarbeiter doch länger im Job zu halten, zeigte sich dabei die Entlohnung.

51 Prozent der Befragten sagten, eine höhere Bezahlung könnte sie am ehesten motivieren, über den von ihnen geplanten Renteneintritt hinaus zu arbeiten. 38 Prozent wünschten sich flexiblere Arbeitszeiten, 34 Prozent Steuervorteile, 29 Prozent mehr Urlaub und Freizeit.

Bei der Rente sieht Conti-Personalvorständin Ariane Reinhart dringenden Handlungsbedarf. „Da müssen wir uns auch ehrlich machen. Wir können keine Geschenke verteilen, das muss bezahlt werden.“

Die Beteuerung, die Rente sei sicher, helfe angesichts des demografischen Wandels nicht weiter. Schließlich müssten immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner versorgen. „Dass das mathematisch nicht aufgeht, liegt auf der Hand. Da fehlt ein bisschen der Sinn für die Dringlichkeit.“

Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gab an, neben der gesetzlichen Rente auch eine betriebliche Altersvorsorge zu nutzen, 63 Prozent sorgen privat vor. Die vor allem von der FDP favorisierte Idee, einen Teil der gesetzlichen Rente über Aktien abzusichern, fanden 50 Prozent gut. 27 Prozent lehnten das ab. (dts/dpa/red)



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