Jan Böhmermann ist jetzt Genosse – Parteivorsitz als designiertes Ziel
Der Comedian Jan Böhmermann ist seinem erklärten Ziel, SPD-Chef zu werden einen Schritt näher gekommen und ist nun Parteimitglied. Am Dienstag hat der Kreisverband Köthen der Mitgliedschaft zugestimmt. Eigentlich hätte Böhmermann an seinem Wohnort Köln Mitglied werden müssen. Nachdem aber aus dem Kölner Ortsverband Gegenstimmen laut geworden waren, fand sich die Köthener SPD zur Aufnahme bereit.
Das habe laut Ronald Mormann, dem Vorsitzende des Kreisverbands der SPD in Anhalt-Bitterfeld, mit Äußerungen des Satirikers in der Vergangenheit zu tun. „Aber Satire darf vieles, und das hält Deutschlands älteste Partei sehr wohl aus“, sagte er. „Die deutsche Sozialdemokratie hat 156 Jahre lang dafür gekämpft, dass Menschen ihre Meinung frei sagen dürfen.“
Deshalb genehmigten die Sozialdemokraten die dafür erforderliche Ausnahme vom Wohnortprinzip.
Seine Kandidatur begründet Böhmermann mit der Erscheinung des früheren Parteivorsitzenden und Bundeskanzlers Willy Brandt im Traum. Dieser habe ihm gesagt: „Du musst es machen, der Olaf (Scholz) ist ’ne Pfeife.“
Wenn man die Ernsthaftigkeit seiner Kandidatur in Frage stelle, müsse man auch jene von Scholz anzweifeln, so Böhmermann. Für den Fall seiner Wahl, kündigte er an, Scholz aus der Partei auszuschließen.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil begrüßte Böhmermann via Twitter und lies ihn wissen, dass nun viel Arbeit auf ihn, als SPD-Parteimitglied, zukomme.
Herzlich Willkommen in der SPD, lieber Genosse @janboehm – jetzt geht’s los! Infostände, Hausbesuche, Bürgergespräche, Plakate kleben. Wir freuen uns sehr, dass du jetzt an unserer Seite für eine starke Sozialdemokratie kämpfst!
— Lars Klingbeil ?? (@larsklingbeil) 1. Oktober 2019
Die unter #neustart19 gestartete Kampagne verkünderte am Dienstag (1. Oktober) ihren erfolgreichen Start, nach der offiziellen Aufnahme Böhmermanns in die SPD.
Die @neustart19 Rakete hat die nächste Stufe gezündet. ?
Jetzt wird es ernst…
Link zur Ehrenfelder Rede: https://t.co/njO70PuH01
— Jan Böhmermann ? (@janboehm) 1. Oktober 2019
Derzeit stellen sich sieben Kandidaten (mit Partner) in Regionalkonferenzen der Parteibasis vor. Ein vom 6. bis 8. Dezember in Berlin abgehaltener Parteitag soll darüber entscheiden, wer letztendlich SPD-Parteichef wird.
(rm)
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