IWH: 49 Prozent mehr Insolvenzen als in der Zeit vor Corona

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland war im Januar auf hohem Niveau. Das zeigt der neue Insolvenztrend, den das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erstellt hat und aus dem das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) zitiert.
Demnach gab es im Januar 1.342 Insolvenzen. Im November und Dezember des vergangenen Jahres war die Zahl ähnlich hoch. Der Wert aber lag immerhin noch 24 Prozent unter dem Januar 2024. Noch gravierender ist der Vergleich mit dem Durchschnitt der Januarwerte zwischen 2016 und 2019, also vor der Coronapandemie: Der Anstieg zum Januar dieses Jahres beträgt 49 Prozent.
110 Prozent mehr Arbeitsplätze betroffen
Im Januar waren allein bei den zehn Prozent der größten insolventen Unternehmen 13.500 Arbeitsplätze betroffen. Das sind zwar 20 Prozent weniger als im Vormonat und ähnlich viele wie im Januar 2024. Doch im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren 2016 bis 2019 sind 110 Prozent mehr Arbeitsplätze betroffen.
Steffen Müller, Leiter der IWH-Insolvenzforschung, rechnet erst einmal nicht mit weiteren Anstiegen: „Für die Monate Februar und März ist nicht mit einem wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen zu rechnen.“ Die im IWH-Insolvenztrend gemeldeten Insolvenzen für Kapital- und Personengesellschaften umfassen in der Regel mehr als 90 Prozent der von Unternehmensinsolvenz betroffenen Arbeitsplätze und 95 Prozent der Forderungen. (dts/tp)
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