Islamistischer Top-Gefährder Halil D. setzt sich in die Türkei ab

Der als Top-Gefährder eingestufte Islamist Halil D. hat sich nach in die Türkei abgesetzt.
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Muslime.Foto: iStock
Epoch Times11. Dezember 2018

Der als Top-Gefährder eingestufte Islamist Halil D. hat sich nach „Spiegel“-Informationen in die Türkei abgesetzt.

Der aus Hessen stammende D. stand im Frühjahr 2015 im Verdacht, einen Anschlag auf ein Radrennen in Frankfurt geplant zu haben. Ein Gericht sprach ihn davon frei, verurteilte ihn jedoch wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz und Urkundenfälschung.

Im Januar 2018 kam D. dem Bericht zufolge frei, nachdem er zuvor für eine kurze Zeit in die Psychiatrie eingewiesen worden war. Zuletzt lebte er demnach in Essen und stand unter Führungsaufsicht.

Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, meldete sich Halil D. an einem Sonntagmorgen im November – wie jede Woche – entsprechend der gegen ihn verhängten Auflagen bei der für ihn zuständigen Polizeiwache in Essen. In der Nacht sei er jedoch mit seinem Auto in die Türkei aufgebrochen.

Der Staatsschutz habe später nachvollziehen können, wie Halil D. auf dem Landweg eine Grenze nach der anderen passiert habe. Die Polizei Essen habe die Ausreise bestätigt, so das Magazin.

Der Verteidiger von Halil D., der Frankfurter Anwalt Ali Aydin, sagte dem „Spiegel“, er wisse nicht, wo sich sein Mandant derzeit aufhalte. Dem Bericht zufolge flogen seine Frau und Kinder bereits vor Monaten in die Türkei.

D. galt als einer der gefährlichsten Islamisten in Nordrhein-Westfalen. Er war nach „Spiegel“-Informationen wiederholt Thema der Arbeitsgemeinschaft „Risiko-Management“ im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum in Berlin. Auf der Skala des Bewertungsinstruments Radar-Ite, mit dem Staatsschützer Gefährder beurteilen, habe er zuletzt 19 Punkte erreicht, einer der höchsten Werte in NRW.

Das für den 1. Mai 2015 vorgesehene traditionelle Radrennen in Frankfurt war kurz vor dem Start wegen der Hinweise auf einen Anschlag abgesagt worden. Nach der Festnahme von Halil D. Ende April fanden sich im Keller seines Hauses in Oberursel unter anderem eine Rohrbombe und Waffen.

Auf die Spur gekommen waren ihm die Ermittler, nachdem er in einem Baumarkt unter falschem Namen und erfundener Adresse drei Liter Wasserstoffperoxid gekauft hatte, das auch zum Bau von Bomben genutzt werden kann. Kurz vor dem Radrennen hatte er sich mehrfach in der Nähe der geplanten Strecke aufgehalten.

Das Gericht hielt es ursprünglich für wahrscheinlich, dass er einen Anschlag auf das Radrennen zumindest in Betracht gezogen hatte. Doch dafür ergaben sich in dem Prozess keine hinreichenden Beweise, weshalb er nur wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie Urkundenfälschung verurteilt wurde. (afp)



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