Interner Regierungsbericht: „Deutschland steht im erklärten Zielspektrum des IS“

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich per Internet zum Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt bekannt. Wie das IS-Sprachrohr Amak berichtete, soll der Täter ein „Soldat des Islamischen Staates“ gewesen sein.

Sollte sich die Aussage des IS bestätigen, wäre es der erste islamistische Anschlag in Deutschland mit vielen Todesopfern. Ist dies nur ein Anfang?

Wie die „Bild“-Zeitung schreibt, wird in einem internen Regierungsbericht davor gewarnt, dass Deutschland von ISIS und al-Qaida weiterhin als Gegner wahrgenommen wird und in deren erklärtem Zielspektrum stehe.

Nach ihren Informationen sei die Zahl der sogenannten Gefährder von 120 (in 2010) auf aktuell 530 gestiegen und sei demnach so hoch wie nie zuvor. Zu ihnen gehörten Extremisten, die Straftaten bis hin zu einem Bombenanschlag begehen könnten. In ihrem Umfeld soll es wiederum 370 „relevante Personen“ geben, die zur Mithilfe bereit seien.

Hierbei spielten die rund 2600 Moscheen, die es bundesweit gibt, eine entscheidende Rolle bei der Anwerbung junger Männer für den „Heiligen Krieg“, so ein BKA-Ermittler zu „Bild“. Es handele sich hierbei um sogenannte „Hinterhofmoscheen“, getarnt in Fabriken oder Wohnungen, mindestens 90 von ihnen würden vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

Nach dem Anschlag in Berlin wurde ein Verdächtiger wieder freigelassen, da kein dringender Tatverdacht bestand. Innenminister De Maiziére kündigte indes mehr Schutz von Weihnachtsmärkten an. Der Polizeipräsident von Berlin Klaus Kandt sprach gestern auf einer Pressekonferenz von Steinbarrieren und bewaffneten Beamten an den Eingängen. (mcd)

Muslime über den Terroranschlag in Berlin: