Internationales Echo auf Bauernproteste – Elon Musk wittert Medienzensur
Die bundesweite Aktionswoche im Rahmen der Bauernproteste, die am Montag, 8. Januar, in Deutschland begonnen hat, findet auch über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Vor allem in Ländern, die in den vergangenen Monaten selbst umfangreiche Bauernproteste erlebt hatten, nahm man die Entwicklung mit großem Interesse wahr. Aber auch am CEO von X, Elon Musk, ging der Protest nicht unbemerkt vorüber.
BBB-nahe Publizistin: Es wird „Geschichte geschrieben“
In den Niederlanden äußert sich die Publizistin Eva Vlaardingerbroek, die bereits im Kontext der dortigen Bauernproteste öffentliche Bekanntheit erlangt hatte, bewundernd über die Aktionen.
Auf X spricht sie von einem „Aufbegehren normaler, hart arbeitender Deutscher, denen es reicht und die – zu Recht – Veränderungen fordern“.
Dazu veröffentlicht sie Aufnahmen von einer Blockade auf der A2 und erklärt dazu, dort werde „Geschichte geschrieben“.
🇩🇪 The German farmers have successfully blocked dozens of highways with the help of the German truckers.
This is my view up on a tractor on the A2 – Europe’s busiest highway.
I’m blown away. History in the making. pic.twitter.com/td4XkNACQf
— Eva Vlaardingerbroek (@EvaVlaar) January 8, 2024
Sogar in Nigeria nahmen X-Accounts Anteil und berichteten über Bauernproteste
Unterstützung kommt auch aus Frankreich. Die EU-Parlamentarierin des Rassemblement National, Patricia Chagnon-Clevers, drückte auf X ihre Unterstützung für die Bauernproteste aus. Sie verwies darauf, dass es ähnliche Aktionen auch in Tschechien, Ungarn oder Belgien gebe.
🔴#Direct🇩🇪Allemagne
Les #agriculteurs bloquent les entrées d’autoroute et les passages frontaliers avec #PaysBas.
Les #routiers et le #ferroviaire les ont rejoints !
Des actions similaires s’organisent en Tchéquie Hongrie Belgique …👍💪🏻 SOUTIEN ! #FarmersProtest #Bauern pic.twitter.com/Kd4ftZ2aDk
— Patricia Chagnon-Clevers (@ChagnonPatricia) January 8, 2024
Auch aus anderen europäischen Ländern stellten X-Nutzer eigene Aufnahmen von den Protesten online. Ein Format, das sich der Aktionswoche annahm, war unter anderem „Russian Market“.
Today, the German highways are the slowest in the world: The German farmers are currently blocking the main highways #Bauernproteste pic.twitter.com/mothEAQS3S
— Russian Market (@runews) January 8, 2024
Ein Livebericht kam sogar vom Account eines Wirtschaftsberaters aus Nigeria, für den offenbar ein Partner vor Ort direkt von der Autobahn berichtete.
Thousand of Germany farmers are on the streets demanding a new government. High taxes and soaring energy prices are running them out of business. #berlin #FarmersProtest pic.twitter.com/qQ2t4sbFPY
— Benjamin Mayor. (@BENM2024) January 8, 2024
Musk: Wollen Redaktionen in den USA das Thema kleinhalten?
Bei der starken Aufmerksamkeit, die Deutschlands Bauernproteste in der X-Gemeinde fanden, konnte das Thema auch dem CEO des Kurznachrichtendienstes selbst, Elon Musk, nicht entgehen. Dieser allerdings zeigte sich enttäuscht darüber, dass offenbar zumindest in führenden US-amerikanischen Medien davon keine Rede ist. Er mutmaßt, dass das in führenden Formaten eine redaktionelle Order sein könne.
The news has been told not to cover it
— Elon Musk (@elonmusk) January 8, 2024
Tatsächlich waren die Proteste in Deutschland bislang weder auf CNN noch auf „Fox News“ ein Thema der Berichterstattung. Allerdings brachte „ABC News“ am Montag einen längeren Artikel darüber. Erwähnung fanden die Aktionen auch in der europäischen Ausgabe von „Bloomberg“.
Elon Musk unterstützt Bauernproteste, weil er der Ansicht ist, dass die Bekämpfung des Klimawandels nicht zu Lasten der Landwirte gehen sollte. Er vertritt die Meinung, dass Bauern nicht ihre Arbeit verlieren müssen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dies äußerte er im Kontext der Proteste belgischer Bauern gegen Maßnahmen zur Reduzierung von Stickstoffemissionen, die deren Betriebe bedrohen könnten.
Medien wie der „Guardian“ pflegen Narrativ von der „rechten Unterwanderung“
Traditionelle Medien in Europa wie der „Guardian“ unterstrichen im Zusammenhang mit den Protesten die Sorge vor einer angeblich drohenden „Unterwanderung“ durch rechtsextreme oder gewaltbereite Gruppen.
Dort fand man es erwähnenswert, dass neben der AfD auch die „Freien Sachsen“ und der offen neonationalsozialistische „III. Weg“ zur Teilnahme an Kundgebungen aufgerufen hatten. Allerdings berichtete man in diesem Zusammenhang auch darüber, dass sich Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied von diesen Gruppen distanziert hatte.
Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kam dort zu Wort. Er warnte vor einer Vereinnahmung der Bauernproteste durch extremistische Gruppierungen, die „Putschfantasien“ verbreiteten und „offen nationalistische Symbole“ zeigten. Habeck wurde wie folgt zitiert:
„Es wird deutlich, dass in den letzten Jahren etwas ins Rutschen gekommen ist, was den legitimen demokratischen Protest und die Meinungsfreiheit einschränkt.“
Libertäre Positionen pro und kontra Bauernproteste
Die meisten auf die Bauernproteste bezogenen Beiträge auf X unterstützten die Landwirte. Ein Nutzer namens „Sir Arnold Robinson” schrieb:
„Man kann sich immer darauf verlassen, dass ein Markt das Richtige tut, nachdem er alles andere ausprobiert hat – auch in Deutschland.“
Demgegenüber äußerte sich der Account „Pagayaland, a fake place if you don’t already know” kritisch über die Bauernproteste selbst. Dort zweifelt man daran, dass es den Bauern um ein Ende neuer Regulierungen gehe. Stattdessen stünde der Erhalt von Subventionen im Vordergrund:
„Wir pflegten dazu in Politikwissenschaften ‚Verringerung der Abhängigkeit von staatlichen Zuwendungen‘ zu sagen – es sei denn, es hat sich in jüngster Zeit etwas an der Funktionsfähigkeit von Geld verändert.“
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