INSA: Sicherheitsgefühl in Deutschland sinkt – Polizei kann Bevölkerung nicht effektiv beschützen
Immer mehr Menschen fühlen sich in Deutschland nicht mehr sicher. Das ist das Ergebnis einer INSA-Umfrage für die „Bild“, bei der 2034 Menschen vom 12. bis 15 Juli 2019 zu ihrem Sicherheitsgefühl befragt wurden.
Die Zahlen zeigen: Nur 57 Prozent der Befragten fühlen sich „generell sicher“ in Deutschland und nur 38 Prozent sind der Meinung, dass der Staat die Sicherheit der Bürger ausreichend gewährleisten kann.
Zudem vertrauen 60 Prozent der Teilnehmer der Polizei, doch nur 54 Prozent sind der Meinung, dass die Polizei sie effektiv beschützen kann. Außerdem trauen nur 30 Prozent der Befragten den amtlichen Kriminalstatistiken.
„Das allgemeine oder abstrakte Sicherheitsgefühl ist gestiegen“, meinte dazu der INSA-Chef Hermann Binkert gegenüber der „Bild“.
Wenn es aber konkret wird, die Bürger vor die Türe treten oder mit der U-Bahn fahren, haben sie Angst, dass die Polizei ihnen in einer echten Gefahrensituation nicht helfen kann“, so Binkert weiter.
Polizei kann Bevölkerung nicht effektiv beschützen – Mehr Polizisten als Konsequenz
Zu der Frage „Was meinen Sie, vor welchen Gefahren kann die Polizei Sie effektiv beschützen?“ sehen die Prozentzahlen wie folgt aus:
- vor Gewaltkriminalität und Raub (32 Prozent)
- vor Terroranschlägen (25 Prozent)
- vor Wohnungseinbrüchen (24 Prozent)
- vor sexuellen Übergriffen (20 Prozent)
- vor Verkehrsunfällen (18 Prozent)
- vor Online-Betrug und Datendiebstahl (13 Prozent)
Aus diesen Zahlen ergibt sich, dass für die Mehrheit der Befragten die Anzahl der Polizisten in Deutschland zu gering ist. Diese Meinung teilen 75 Prozent. Zudem ist die Anzahl der Streifen und Überprüfungen durch die Polizei nicht ausreichend (67 Prozent) und die Befugnisse der Polizei, um Verbrechen zu verhindern oder aufzuklären, zu gering (58 Prozent).
Öffentlicher Raum „kein Angstraum“: Seehofer will „Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung schnellstens verbessern“
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will nun zügig das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung stärken.
„Es kann nicht sein, dass sich viele Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Bussen und Bahnen, an Haltestellen und Bahnhöfen oder in Schwimmbädern unsicher fühlen“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Er werde mit den zuständigen Behörden in Bund und Ländern über Maßnahmen beraten, „die das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung schnellstens verbessern“.
Der öffentliche Raum dürfe kein „Angstraum“ sein, sagte Seehofer. Gleich nach der Sommerpause solle das Thema auch im Bundestag debattiert werden.
Er wolle „parteiübergreifend Lösungsvorschläge erarbeiten“, sagte der Innenminister der Zeitung.
Alle Menschen müssen sich in unserem Land sicher und frei bewegen können.“
Wenn das nicht der Fall sei, „haben wir ein Problem, um das wir uns kümmern müssen“. (as/afp)
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