INSA hält AfD-Direktmandate in Duisburg und Gelsenkirchen für möglich
Bereits Ende Mai hatten Berechnungen von „election.de“ ergeben, dass die AfD sich Hoffnung auf 35 der 49 Direktmandate für den Bundestag in Ostdeutschland machen könnte. Nun hat INSA eine Kalkulation präsentiert, der zufolge die rechte Partei auch in Westdeutschland Erststimmenwahlkreise gewinnen könnte. Am wahrscheinlichsten sei dies in zwei traditionellen Hochburgen der SPD in NRW der Fall: den Stimmkreisen Duisburg II und Gelsenkirchen.
Keine explizite Umfrage im Stimmkreis selbst
Wie „RP Online“ berichtet, ist die aktuelle Wahlkreiskarte von INSA in den beiden Stimmkreisen hellblau eingefärbt. Dies kommt einer Einstufung als „tendenziell an die AfD gehend“ gleich. Exakte Zahlen nannte das Institut keine, auch liegt der Einschätzung keine spezielle Umfrage im Stimmkreis zugrunde.
Ausgehend von den Werten der jüngsten INSA-Umfrage und einer auf Erfahrungswerten beruhenden Detailprognose liege die AfD in den beiden Stimmkreisen mit bis zu drei Prozent voran. INSA spricht von einer „bewährten Modellrechnung“, auf deren Grundlage man die Gesamtergebnisse des aktuellen Meinungstrends herunterrechne.
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Bis dato klare Direktmandate für die SPD
Beide Wahlkreise galten bis dato als sichere Hochburgen der SPD. Duisburg II umfasst Stadtbezirke wie Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck und Homberg/Ruhrort/Baerl. Dazu kommt der Stadtteil Duissern aus dem Stadtbezirk Mitte. Noch 2005 entschied der SPD-Kandidat Johannes Pflug den Stimmkreis mit 61,6 Prozent für sich.
Zuletzt gewann Mahmut Özdemir das Direktmandat für die SPD in Duisburg – mit 39,4 Prozent. AfD-Kandidat Rainer Holfeld kam nur auf 13,8 Prozent. Allerdings war dieses Ergebnis bereits deutlich über dem Landesdurchschnitt bei der Bundestagswahl 2021. Zudem hatte die Wahl 2017 bereits eine tiefe Krise der SPD angedeutet, die damals bei nur noch 34,7 Prozent der Erststimmen gelandet war.
In Gelsenkirchen, wo Joachim Poß mit 59,7 Prozent im Jahr 2005 ebenfalls noch eine solide absolute Mehrheit erzielte, gewann Markus Töns mit 40 Prozent. AfD-Kandidat Jörg Schneider landete bei 14 Prozent.
Ob AfD Direktmandate ausüben könnte, wäre ungewiss
Eine Chance der AfD auf ein Direktmandat könnte etwa im 25-Prozent-Bereich liegen, wenn es ihr gelingt, ähnlich wie zuletzt in Ostdeutschland Unzufriedene an die Urne zu holen. Gleichzeitig müsste die SPD zahlreiche Stimmen an die Nichtwähler oder an die AfD selbst verlieren.
Ob die Rechtspartei ihre Direktmandate ausüben könnte, wäre jedoch noch ungewiss. Die Ampelparteien würden im Fall einer vorgezogenen Bundestagswahl von ihrem auf sie zugeschnittenen Wahlrecht profitieren. Dies ergaben die Berechnungen von „election.de“ von Ende Mai im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die Unionsparteien, aber auch die AfD, könnten nicht alle gewonnenen Direktmandate besetzen.
Der Grund dafür ist das neue Wahlrecht, das aus der bisherigen Zweitstimme eine „Hauptstimme“ macht. Diese wird künftig ausschließlich über die Mandatsverteilung entscheiden. Erzielt eine Partei mehr Direktmandate als ihr aufgrund der „Hauptstimme“ zustünden, fallen jene mit dem geringsten Stimmenanteil durch den Rost.
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