Innenministerium prüft verkürzte Ausbildung von Bundespolizisten
Das Bundesinnenministerium prüft wegen der nötigen Grenzschutzmaßnahmen im Zuge der Flüchtlingskrise eine deutliche Abkürzung der Laufbahnausbildung von Bundespolizisten von 30 auf nur noch 18 Monate. Das berichtet „Bild“ (Mittwoch) unter Berufung auf ein Schreiben des Bundespolizei-Hauptpersonalrats an Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Auf diese Weise soll nach „Bild“-Informationen gesichert werden, dass die von der Bundesregierung vorgesehenen 3.000 neuen Stellen bei der Bundespolizei so rasch wie möglich besetzt sind.
Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte gegenüber der Zeitung die Prüfung des Vorhabens. Maßgabe bei der Reform sei aber, dass die Verkürzung „auf keinen Fall“ zu Lasten der Ausbildungsqualität gehe. Unterstützung kommt auch von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Jörg Radek, Chef des Bezirks Bundespolizei bei der GdP, sagte zu „Bild“: „Wir begrüßen den Plan ausdrücklich, haben die verkürzte Ausbildung dem Minister sogar selbst vorgeschlagen. In dieser Ausnahmesituation brauchen wir schneller Personal für den Operativdienst.“ Radek sagte weiter, „der Ansturm auf Deutschlands Grenzen“ habe „zu einer völligen Überlastung unserer Kollegen geführt“. „Deshalb sollte der Nachwuchs nicht fast drei Jahre lang die Schulbank drücken müssen, um Theorie zu büffeln.“ Auch der Bezirkspersonalrat beim Bundespolizeipräsidium hat keine Bedenken gegen die geplante Turbo-Ausbildung, „sofern die Absolventen eine verbindliche Garantieerklärung für einen Anspruch auf nachfolgende Fortbildungsmaßnahmen erhalten“, wie es in einem „Bild“ vorliegenden Schreiben an Bundespolizei-Präsident Dieter Romann heißt.
(dts Nachrichtenagentur)
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