Innenministerium holt 243 Migrantenkinder und 685 Angehörige nach Deutschland
Eine Beamtin des Bundesinnenministeriums beklagt den „desaströsen Zustand“ des Migrantenlagers auf der griechischen Insel Samos. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Die Ministerialrätin berichtete Parlamentariern des Innenausschusses von einem Besuch der Einrichtung im Juni.
Das Lager sei eigentlich nur für etwa 650 Migranten ausgelegt, tatsächlich lebten dort mehr als 6.000. „Es entspricht wirklich nicht europäischen Standards, in keiner Weise“, sagte die Beamtin laut Protokoll. Ihre Delegation hatte sich vor allem angesehen, wie minderjährige Migranten untergebracht werden.
Bei den Jungen war laut der Beamtin „die Unterkunft total zerstört, die Toiletten haben keine Türen“. Alles sei kaputt. Die Mädchen müssten sich demnach einen Container teilen und hätten „alle auf dem Boden“ gelegen.
Das Innenministerium will 243 kranke Migrantenkinder aus Griechenland nach Deutschland holen. Sie leiden etwa unter Hepatitis, Hirnschäden, Lähmungen oder Nieren- und Herzinsuffizienz. Mit den Kindern sollen 685 Angehörige nach Deutschland kommen. Die ersten Familien sollen Ende Juli eintreffen. (dts/nh)
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