In NRW enden die Sommerferien – Sorge vor Lehrermangel
Für rund 2,5 Millionen Schüler im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen beginnt an diesem Mittwoch wieder der Unterricht. Auf NRW als erstes Bundesland mit Sommerferien-Ende folgen am Montag (15.8.) die Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Danach beginnt in Hamburg, Berlin und Brandenburg das neue Schuljahr. In Bayern geht die Schule erst Mitte September wieder los. Bei 171.000 Kindern, die in NRW neu ins Schulleben starten, kann die Einschulung auch auf Donnerstag fallen.
Bildungsministerin: Keine flächendeckende Schulschließungen
Mit Blick auf die Corona-Einschräkungen schloss Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger flächendeckende Schulschließungen abermals aus. „Wir müssen alles so vorbereiten, dass es nicht so weit kommt“, sagte die FDP-Politikerin am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“.
Unterricht sollte auch mittels digitaler Medien möglich sein, falls Lehrkräfte ausfielen, aber „immer nur begrenzt und nicht monatelange Schulschließungen“, betonte Stark-Watzinger.
Mehrere Verbände sowie die Lehrergewerkschaften VBE und GEW forderten eindringlich mehr Personal. „Die wichtigste Aufgabe ist und bleibt die Bekämpfung des Personalmangels in den Schulen“, betonte VBE-Landeschef Stefan Behlau. Der Blick müsse auch auf andere zentrale Aufgaben gelenkt werden, mahnte die Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung, Antonietta Zeoli. Dazu gehörten etwa Schulsanierungen und die Besetzung offener Schulleitungsstellen.
Lehrermangel insbesondere an Grundschulen
Besonders im Grundschulbereich sei der Lehrermangel gravierend, hier müsse deutlich mehr getan werden, forderte der Lehrerverband NRW. Als weitere Baustellen nannte der Verbandsvorsitzende Andreas Bartsch Anstrengungen bei der Digitalisierung – Ausstattung und Fortbildung – sowie eine Entlastung der Lehrkräfte mit Schulverwaltungsassistenten.
Die Familien bewegen neben Corona auch die Gaskrise und die Inflation, wie Anke Staar von der Landeselternkonferenz NRW berichtete. Sie hoffe, dass die Zusage der Schulministerin gelte, dass an den Schulen in der Heizperiode nicht beim Gas gespart werde.
Die gut sechswöchigen Sommerferien der 16 deutschen Länder werden in einem mehrjährigen Rhythmus von einer Länderarbeitsgruppe abgestimmt und von der Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen.
Baden-Württemberg und Bayern gehen immer zuletzt in die Ferien, weil die süddeutschen Staaten traditionell Pfingstferien haben und ein ausreichend langer Lern- und Prüfungszeitraum am Ende des Schuljahres gewährleistet sein soll.
Auch 2023 wird NRW wieder zuerst in die Sommerferien gehen. Dann ist der letzte Schultag im bevölkerungsreichsten Bundesland sogar schon am 21. Juni – also genau zum kalendarischen Sommeranfang. (dpa/red)
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