In diesem Jahr ist vieles anders: Vatertag in der Corona-Krise

Ob Herrentag oder Vatertag: Fußmärsche mit Bollerwagen und Bier haben an Christi Himmelfahrt Tradition. Doch wegen der Corona-Krise ist dieses Jahr vieles anders.
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Eine Gruppe Männer feiert den Vatertag im Grünen.Foto: Peter Kneffel/dpa/Archiv/dpa
Epoch Times21. Mai 2020

Mit Blick auf traditionelle Bollerwagentouren am Vatertag rufen Gastronomen und Polizei zu Vernunft und Achtsamkeit auf. Denn: Auch an Christi Himmelfahrt gelten die verfügten Kontaktbeschränkungen.

„Wir können nur an die Vernunft und Disziplin der Menschen appellieren, sich an die Maßnahmen wie Abstandhalten oder das Tragen von einem Mund-Nase-Schutz zu halten“, sagte Michael Maatz, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen. „Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Sanktionen rechnen. Die Kolleginnen und Kollegen sind gewappnet.“

Restaurantbesuch mit Hinterlegung von Kontaktdaten

Restaurants und Biergärten dürfen am Himmelfahrtstag fast überall aufsperren. Der Besuch ist aber mit Auflagen verbunden. Oft müssen zum Beispiel die Kontaktdaten im Restaurant hinterlegt werden. Das Wandern an Seen oder in den Bergen ist in der Regel kein Problem. In aller Regel dürfen sich maximal die Mitglieder von zwei Haushalten treffen, in vielen Bundesländern muss aber trotzdem der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.

„Das Virus ist noch unter uns, die Gefahr ist noch nicht gebannt“, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Ausflüge und sonniges Wetter dürften nicht dafür sorgen, dass hart Erkämpftes riskiert werde. „Es wäre fatal, diese Erfolge nun leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Bitte bleiben Sie auch am Vatertag achtsam!“

Gastro-Verbände warnen – Drohung mit neuem Lockdown steht im Raum

In der Tat hätten einige Verbandsmitglieder die Sorge geäußert, „dass am Vatertag Feiernde vor den Biergärten stehen und die Regeln dann nicht mehr so genau nehmen“, sagte Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga Bayern). „Ich kann nur appellieren, dass man es dem Wirt nicht zu schwer macht.“ Alle Betriebe würden ohne Ausnahme auf die Vorgaben achten. „Gesundheit steht an erster Stelle.“

Ähnlich äußerte sich der Dehoga-Präsident in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz. Es sei klar kommuniziert worden, dass es in diesem Jahr nicht so gehe wie sonst. Deswegen habe er auch keine großen Bedenken, „dass uns alkoholisierte Horden in den Biergärten überfallen“, sagte Schwarz.

Der Dehoga in Niedersachsen verwies darauf, dass ein spürbarer Anstieg der Infektionszahlen nach Himmelfahrt schnell zu einer erneuten Schließung führen könne. Hauptgeschäftsführer Rainer Balke sagte, er habe Zweifel, ob sich alle „Feierwütigen“ der Konsequenzen von Fehlverhalten bewusst seien. „Insofern kann ich nur hoffen, dass alle in diesem besonderen Jahr auch aus purem Eigeninteresse mal einen Gang zurückschalten.“ (dpa/al)



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