In Berlin öffnet das Global Government Technology Centre des World Economic Forums

Das Global Government Technology Centre (GGTC) soll die digitale Transformation der Verwaltungen weltweit beschleunigen.
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Der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF) Klaus Schwab.Foto: Ludovic Marin/POOL/AFP via Getty Images
Von 30. September 2024

Die elektronische Patientenakte, der digitale Impfpass, digitales Geld oder die Digitalisierung der Verwaltung – all das setzt neue technologische Infrastruktur und Anwendungen voraus, die möglichst sicher sein sollen. Diese Dinge sind Teil der vierten Industriellen Revolution, die WEF-Gründer Klaus Schwab in seinem gleichnamigen Buch beschreibt. Auf einem Businesstreffen in Thailand ermutigte Schwab, „die vierte Industrielle Revolution zu akzeptieren“, eine neue Ära, in der „unsere physischen, unsere digitalen und unsere biologischen Identitäten“ verschmelzen werden.

Das neue Global Government Technology Centre (GGTC) in Berlin soll diese Entwicklung vorantreiben: „Als Teil des ‚Centre for the Fourth Industrial Revolution‘-Netzwerks des WEF hat das GGTC Berlin einen besonderen Schwerpunkt. Hier soll erstmals ein nationales GovTech-Innovationsökosystem systematisch mit einem globalen Netzwerk von Experten und Praktikern vernetzt werden“, heißt es im Branchenportal „eGovernment“.

Genau ein Jahr nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung eröffnet das Zentrum am Montag, 30. September 2024. Es ist ein gemeinschaftliches Projekt des GovTech Campus Deutschland und des World Economic Forum (WEF) und stellt in zweifacher Hinsicht eine Premiere dar. So ist es nicht nur das erste WEF-Center in der Europäischen Union, sondern auch das erste, das sich ganz speziell dem Thema GovTech widmet.

Bis 2028 über 1 Billion Dollar mit Regierungstechnologie

Wie Epoch Times berichtete, konzentriert sich das GGTC mit Unterstützung der Stadt Berlin und der Bundesregierung auf Neuerungen im öffentlichen Bereich: digitale Veränderungen, neue Technologien und die „Anwendung aufstrebender Technologien in Regierungs- und öffentlichen Organisationen“. Es verbindet systematisch ein nationales GovTech-Innovationsökosystem mit einem globalen Netzwerk von Experten und Praktikern, um GovTech-Agenden weltweit zu installieren. Dabei nutzt es die „Einladungskraft und die technologische Infrastruktur des Weltwirtschaftsforums für die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen“, heißt es in einer Mitteilung des WEF. Es sei „einzigartig positioniert, um die digitale Transformation der Verwaltung und die Realisierung neuer Ökosystemwerte sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zu beschleunigen“.

Erwartet wird, dass Regierungstechnologie zum größten Softwaremarkt der Welt wird und bis 2028 eine Marktgröße von über 1 Billion US-Dollar erreicht. Das neue Zentrum wird Teil des Netzwerks des Zentrums für die vierte Industrielle Revolution (C4IR) des WEF sein – die „Drehscheibe“, wie Klaus Schwab sagte.

Eröffnungsfeier mit Stark-Watzinger

Die Position des Managing Directors übernimmt zum 1. Oktober 2024 Manuel Kilian. Laut der Plattform „eGovernment“ bringt er als Referenz die Gründung und geschäftsführende Leitung des Technologieunternehmens GovMind mit, das GovTech-Lösungen für den öffentlichen Bereich „recherchiert, analysiert und auf einer Plattform bündelt“.

„Mit Manuel Kilian gewinnt das GGTC einen der bekanntesten Köpfe des GovTech-Ökosystems in Deutschland mit umfangreicher Ökosystem-Expertise“, schreibt Lars Zimmermann, Mitglied des Vorstands des GovTech Campus Deutschland, auf LinkedIn. Der Einsatz von neuen Technologien in Staat und Verwaltung nehme weltweit rasant zu. Mit dem Aufbau des GGTC wolle man aus Deutschland und Berlin heraus Regierungen und Techszene „weltweit eine Plattform geben, diese neue Entwicklung gemeinsam weiter zu erschließen“. Kilian ist auch Mitglied des WEF.

An der Eröffnungszeremonie am heutigen Montag ab 18 Uhr nimmt auch die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) teil. Bei einer Previewveranstaltung werden noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier vier Anwendungsbeispiele (Use Cases) für das GGTC präsentiert, heißt es bei „eGovernment“.



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