Im Frühjahr geht’s los: Bündnis um evangelische Kirche kauft Schiff zur Bergung von Migranten
Das von der evangelischen Kirche gegründete Aktionsbündnis United4Rescue hat das frühere Forschungsschiff „Poseidon“ gekauft und will damit künftig im Mittelmeer Migranten bergen. Das Bündnis erhielt in einem verdeckten Bieterverfahren den Zuschlag und ersteigerte das Schiff aus dem Besitz des Landes Schleswig-Holstein, wie United4Rescue am Freitag mitteilte. Das Schiff soll noch im Frühjahr damit beginnen im Mittelmeer Menschen aufzunehmen, womöglich bereits zu Ostern.
Vorher seien jedoch noch Umbauten nötig. Es fehlten etwa noch eine Krankenstation und Beiboote, teilte United4Rescue weiter mit. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, zeigte sich erfreut über den Kauf. „Der Einsatz ziviler Rettungskräfte ist dringend nötig“, erklärte er am Freitag. Er wies darauf hin, dass immer noch Menschen im Mittelmeer sterben würden.
Auch der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold begrüßte den Kauf des Schiffs. Er drückte den Wunsch aus, dass die Poseidon den Druck auf die Regierungen erhöhen werde. Die „Poseidon“ werde zum „Symbol für praktizierte Solidarität und Menschlichkeit“, erklärte er.
Das Schiff war bis Ende 2019 als Forschungsschiff im Einsatz. Die EKD rief das Bündnis United4Rescue Anfang Dezember ins Leben. Inzwischen gehören ihm mehr als 300 Organisationen und Firmen an. (afp/so)
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