„Ich stech sie ab!“ – Mord an Iulia (15) in Viersen war angekündigt – Ex-Freund Matyu K. (17) verhaftet

Das Leben eines 15-jährigen Mädchens in Viersen ist ausgelöscht. Am hellen Tag stach ihr Ex-Freund im Park auf die Schülerin mehrfach mit dem Messer ein. Zuvor hatte er die Bluttat per Sprachnachricht angekündigt.

Matyu K. stellte sich am Dienstagmittag, 12. Juni, den Behörden in Mönchengladbach. Er erschien in Begleitung seiner Rechtsanwältin auf einem Polizeirevier und wurde umgehend verhaftet. Die Polizei berichtete:

Es handelt sich um einen 17-jährigen Jugendlichen, der aus Bulgarien stammt und in Viersen wohnt.“

(Polizei Mönchengladbach)

Zwischenzeitlich wurde Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen, der Verdächtige in Untersuchungshaft überführt.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich einem Bericht der „Bild“ nach um den Ex-Freund des ermordeten Mädchens. Freunde schilderten, dass sich die beiden erst vor Kurzem getrennt hatten.

„Ich stech sie ab!“

Eine Aussprache am Montag, 11. Juni, 12.20 Uhr, zwischen ihm und Iulia (15) im Park eskalierte. Der 17-Jährige zog sein Messer und stach mehrfach zu, bevor er davonrannte.

In einer Sprachnachricht an eine Freundin des Viersener Jugendlichen Marcel F. kündigte Matyu K. zuvor den Mord an Iulia an: „Ich stech sie ab!“ Offenbar nahmen die Jugendlichen die Drohung nicht ganz ernst. Doch nun meldete sich Marcel F. damit bei der Polizei, berichtet der „Kölner Express“.

„Iuliana …“

Die „Bild“ sprach mit einem Augenzeugen, dem die sterbende junge Frau in die Arme taumelte. Ilja Hansen, ein 40-jähriger Obdachloser, erzählte von der Situation im Park, als sie gerade dort saßen und Bier tranken. Plötzlich hörten sie laute Schreie:

Meine Freundin und ich sind zu ihr hingelaufen. Da fiel die auch schon auf die Knie, uns in die Arme. Sie war blutüberströmt und mit Messerstichen übersät. Wir haben dann sofort die Polizei und die Feuerwehr gerufen.“

(Augenzeuge, 40)

„Ich sterbe, ich sterbe“, waren ihre letzten Worte, bevor sie zusammenbrach. Das Mädchen wurde noch auf die Intensivstation gebracht, doch konnte ihr Leben nicht mehr gerettet werden.

Am Abend begleitete die Polizei ihre Eltern zum Tatort. Immer noch waren Blutflecken zu sehen, berichtet die „Bild“. Immer wieder habe die Mutter den Namen ihrer ermordeten Tochter geschrien: „Iuliana …“. Dann brach sie weinend zusammen. Ihr Mann kniete neben ihr und versuchte vergeblich sie zu trösten.

Kerzen und eine Rose erinnern am Ort des Geschehens an die getötete 15-Jährige. Foto: dpa

Der Polizei war der junge Bulgare schon länger bekannt: Drogenhandel, Körperverletzung, Diebstahl, Sachbeschädigung.

Matyu K. ist polizeibekannt in Viersen: Drogenhandel, Körperverletzung, Diebstahl, Sachbeschädigung. Foto: Screenshot Facebook

Erste Meldungen: Opfer, Schülerin, 15 Jahre alt

Das Opfer führte keine Ausweispapiere mit und ihre Identität war zunächst unklar. Die bisherigen Ermittlungen führten zur Identifizierung des Opfers. Demnach handelt sich um eine 15-jährige Jugendliche aus Viersen mit rumänischer Herkunft.“

(Polizeibericht)

Iuliana Elena R. (15), von ihren Freunden kurz Iulia genannt, konnte nicht mehr gerettet werden. Im Krankenhaus erlag die Jugendliche ihren schweren Verletzungen.

Die Familie des Mädchens stammt aus der rumänischen Hauptstadt Bukarest (Rumänien), lebt am Stadtrand von Viersen. Hier in Viersen ging Iulia auch zur Schule.

Zeugentelefon: 02161 290

Die von Ingo Thiel geleitete Mordkommission der Mönchengladbacher Kriminalpolizei bittet alle noch nicht erfassten Zeugen, sich zu melden.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte sich am Montagabend bestürzt über die Tat geäußert. Die tödlichen Verletzungen in einem öffentlichen Park machten ihn tief betroffen. Das Ministerium wird laufend über den Ermittlungsstand informiert.

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Verdächtiger Türke (25) wieder freigelassen

„Im Rahmen der Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter entzog sich ein 25-jähriger Mann durch Flucht einer Polizeikontrolle“, meldeten die Ermittlungsbehörden. Doch am frühen Montagabend stellte sich der aus der Türkei stammende Tatverdächtige auf der Polizeiwache in Viersen. Er sei polizeilich bekannt und seine mögliche Tatbeteiligung werde derzeit geprüft.

Nach der Überprüfung des 25-Jährigen schlossen die Ermittler jedoch einen Tatverdacht aus, wie die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach und die zuständigen Polizeibehörden mitteilten.

Der Mann hat bei seiner Vernehmung angegeben, sich der polizeilichen Kontrolle entzogen zu haben, weil er Angst hatte, wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz überprüft zu werden.“

(Polizei Mönchengladbach)

Ein Polizist durchsucht zusammen mit einem Spürhund im Viersener Casino Garten ein Gebüsch. Foto: David Young

Die toten Mädchen von Deutschland

In den vergangenen Monaten sind in Deutschland mehrere jugendliche Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben. So war erst am Wochenende der Tatverdächtige im Fall der getöteten 14-jährigen Susanna, Ali B., im Irak festgenommen worden. Der Flüchtling steht im Verdacht, das Mädchen aus Mainz vergewaltigt und umgebracht zu haben.

Bundesweit Aufmerksamkeit hatte im Dezember 2017 auch der Fall einer 15-Jährigen aus Kandel in Rheinland-Pfalz auf sich gezogen, die in einem Drogeriemarkt erstochen wurde. Am 18. Juni beginnt der Mordprozess gegen den angeblich gleichaltrigen Ex-Freund aus Afghanistan nach Jugendstrafrecht. Der Fall hatte eine Debatte über die Altersfeststellung von Flüchtlingen ausgelöst.

Bald schon danach, im März, starben die 14-jährige Keira in Berlin und die 17-jährige Mireille in Flensburg und nun: Iulia (15) in Viersen.

Die Folge von Multikulti: Entwurzelte Menschen. Auch Matyu K. (17) fühlte sich offenbar mit Deutschland und seinen Werten weniger verbunden, als mit seiner Heimat Bulgarien. Foto: Screenshot Facebook



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