Höchster Inzidenzwert seit Pandemie-Beginn – Ampel-Parteien planen neue Regeln
Die Sieben-Tage-Inzidenz der positiv Getesteten hat den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der bestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 201,1 an.
Der bisherige Rekordwert wurde auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle am 22.12.2020 mit 197,6 erreicht. Es ist wichtig zu beachten, dass anders als vor einem Jahr mittlerweile viele Menschen geimpft sind, insbesondere unter den besonders gefährdeten Hochbetagten ist die Quote hoch. Experten gehen deshalb davon aus, dass das Gesundheitssystem jetzt mehr Neuinfektionen aushalten kann als vor den Impfungen, da diese demnach sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schützen.
Am Vortag hatte die Inzidenz bei 191,5 gelegen, vor einer Woche bei 154,8 (Vormonat: 63,8) Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 15.513 Corona-Fälle. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Am Freitag hatte die Corona-Zahl mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 9658 Ansteckungen gelegen.
Zahl der Genesenen laut RKI liegt bei 4.380.000
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Vor einer Woche waren es 23 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.782.546 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden – da sie auch symptomlos verlaufen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI zuletzt am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.380.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.558.
„Epidemische Lage“ läuft aus
Inmitten der verschärften Lage wollen SPD, Grüne und FDP an diesem Montag einen Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorstellen. Das kündigte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt in der ARD-Sendung „Anne Will“ an.
„Das sagen wir morgen im Parlament natürlich und den Fraktionen als erstes“, sagte Göring-Eckardt. Zu Details wollte sich die Grünen-Politikerin nicht äußern. Zur Frage, ob es eine bundesweite 2G-Regel, also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, geben soll, sagte die Fraktionschefin, das lasse sich aus ihrer Sicht nicht rechtssicher bundesweit machen.
Der Bundestag will am Donnerstag in erster Lesung über ein neues Infektionsschutzgesetz beraten. Am 25. November läuft der Sonderstatus der epidemischen Lage von nationaler Tragweite aus. Göring-Eckardt lehnte eine Verlängerung ab und betonte, notwendig sei eine Lösung, die ausreichend und auch rechtssicher sei.
CSU-Chef Markus Söder entgegnete, was denn die jetzige Lage sei, wenn nicht eine pandemische. Der bayerische Ministerpräsident sprach sich für mehr 2G-Regeln aus und für 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Letzteres bezeichnete auch Göring-Eckardt als richtig. (afp/dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion