Bundesregierung bietet Nachbarländern Hilfe an – THW stellt sich auf größere Einsätze ein

Im Osten Deutschlands bereitet sich das Technische Hilfswerk auf mögliche Hochwassereinsätze vor. Die Pegel der Flüsse stiegen in der Nacht weiter an.
Titelbild
Angehörige des Technischen Hilfswerks in einem Hochwassereinstz am 18. Juli 2021 in Marktschellenberg, Südostbayern. Auch damals verursachten schwere Regenfälle und Hochwasser Schäden.Foto: Uwe Lein/AFP via Getty Images
Epoch Times16. September 2024

Angesichts des derzeit über Europa ziehenden Unwettertiefs bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) auf mögliche Hochwasser im Osten Deutschlands vor.

„Wir stellen uns halt darauf ein, dass wir größere Kräfte dann auch an die Elbe und an die Oder verlegen können“, sagte THW-Abteilungsleiter Fritz-Helge Voss am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Den Menschen in den betroffenen Gebieten riet Voss, sich einen „kleinen Notvorrat“ anzulegen.

Deutschland bietet Hilfe an

Die Bundesregierung hat den betroffenen Ländern ihre Hilfe angeboten. „Anfragen liegen bis jetzt nicht vor“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin.

„Aber die Kräfte des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr, der Bundespolizei und weiterer Bundesbehörden sind ja regelmäßig bei größeren Schadenslagen unterstützend tätig und stehen bereit.“

Eine Sprecherin des Innenministeriums ergänzte, dass das THW „einsatzbereit“ sei. Hilfe sei sowohl mit Technik als auch mit Personal möglich.

Hilfe-Ersuchen müssten über den EU-Katastrophenschutzmechanismus laufen, fügte sie hinzu. „Und bislang hat keines der betroffenen Länder um Unterstützung oder Hilfe gebeten.“

Die Pegel steigen

In Ostsachsen sind die Pegel der Flüsse in der Nacht zu Montag weiter gestiegen. Sowohl am Elbe-Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien als auch an der Lausitzer Neiße in Görlitz an der polnischen Grenze wurde die zweithöchste Warnstufe 3 ausgerufen.

In Dresden gehen die Behörden davon aus, dass der Richtwert der Alarmstufe 3 für die Elbe am Montag überschritten wird. In Deutschland ist neben Sachsen auch Bayern betroffen.

Ein Blick auf die Lage an der Dresden Carolabrücke kann beim mdr geworfen werden:

Die Lage an der teilweise eingestürzten Carolabrücke kann in einer Webcam des mdr beobachtet werden. Der screenshot zeigt die Brücke am 16. September 2024 gegen 9:15 Uhr. Foto: Epoch Times / Screenshot mdr

Bisher mindestens acht Tote

Das Sturmtief „Anett“, das international „Boris“ genannt wird, sorgt in Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien für sintflutartige Regenfälle und Hochwasser. Bisher kamen mindestens acht Menschen ums Leben.

Es wird allerdings erwartet, dass es infolge starker Regenfälle noch einmal einen Anstieg der Pegel geben könnte.  Voss sagte, Deutschland warte noch auf die entsprechende Extremwetterlage und habe bisher „Glück“ gehabt.

Die Flüsse Elbe, Neiße und Oder würden aber im Laufe der Woche Hochwasser führen. Übers Wochenende habe das THW bereits rund 140 Einsatzkräfte in Bayern und in Sachsen im Einsatz gehabt, unter anderem an der eingestürzten Carolabrücke in Dresden.

Nicht in die Keller gehen, Notgepäck sinnvoll

In den THW-Ortsverbänden liefen die Vorbereitungen auf eventuelle Einsätze, erläuterte Voss, die Ausrüstung werde entsprechend geprüft. Den Menschen in den Hochwassergebieten riet Voss, sich zu informieren.

Angesichts möglicher Stromausfälle ermutigte er die Menschen zudem, sich einen „kleinen Energievorrat“ anzulegen und vorsichtig zu sein. Auch ein Notgepäck ist sinnvoll.

„Ich rate den Menschen, sich tatsächlich von dem Wasser fernzuhalten“, betonte Voss. So sollten Menschen bei Hochwassersituationen besser nicht mehr in den Keller gehen, weil sie sonst womöglich nicht mehr rauskommen würden. „Halten Sie Abstand. Wasser ist gefährlich“, appellierte er.

Der THW-Abteilungsleiter gab zu Bedenken, dass es sich bereits um die vierte große Hochwassersituation in Deutschland in diesem Jahr handele. Es sei „notwendig“, vorbereitet zu sein und in die Ausstattung zu investieren. „Letztlich sind das hier Klimaanpassungskosten“, verdeutlichte Voss. (sfp/red)



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