Regen-Flut: Es kann überall passieren – 54 Prozent der Häuser nicht dagegen versichert

Noch ist die Pandemie nicht überstanden, da wird Deutschland schon von der nächsten Katastrophe heimgesucht. Zahlreiche Menschen wurden von den Wassermassen überrascht. Viele starben. Auch die Aufarbeitung der Schäden wird wohl Jahre dauern.
Titelbild
Ein von der Flut völlig verwüstetes Gebiet ist im Blessemer Stadtteil Erftstadt, Westdeutschland, am 16. Juli 2021 zu sehen.Foto: Getty Images | AFP | Sebastien Bozon
Von 20. Juli 2021

Sintflutartige Regenfälle verursachten Mitte Juli 2021 in Teilen Deutschlands, vor allem in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch in Regionen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland, Sachsen und Thüringen schwere Fluten und Überschwemmungen. Bisher starben 163 Menschen in NRW und RLP, sowie eine Person in Bayern, fasst das „ZDF“ die Opferzahlen zusammen. Die größte nationale Katastrophe seit der Sturmflut von 1962 ereignete sich inmitten der globalen Corona-Pandemie.

Teile ganzer Städte und Dörfer wurden von den Wassermassen verwüstet, Straßen zerstört, Strom- und Gasversorgung, sowie die Telefonnetze unterbrochen. Der Wiederaufbau wird mancherorts noch Monate, sogar Jahre dauern, meinte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Viele Geschäfte und Industriebetriebe wurden zerstört oder müssen auf längere Sicht mit Umsatzeinbußen rechnen. Wer noch einigermaßen die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen in der Pandemie überstand, nachdem Reserven und Rücklagen aufgebraucht wurden, könnte diesen weiteren schweren Schlag vielleicht wirtschaftlich nicht mehr verkraften. Mit Pleitewellen wird gerechnet.

Die „Welt“ schreibt, eine Wirtschaftskatastrophe drohe, deren finanzielle Auswirkungen weit über die eigentlichen Sachschäden der Flut hinausgingen – und das über Jahre hinweg. Dies habe vor allem auch mit zerstörter Infrastruktur zu tun: Autobahnen, Bundesstraßen, Strom, Gas, Kommunikation. Dadurch werden auch Betriebe in Mitleidenschaft gezogen, die von der Flut verschont geblieben waren. Alles braucht seine Zeit. Die Grundversorgung der Bevölkerung steht an erster Stelle. Die Industrie muss weiter warten.

Der Deutsche Wetterdienst erläutert, dass Starkregen durch aufsteigende feuchte, warme Luft entstehe, die sich abkühle, wobei der enthaltene Wasserdampf kondensiere. Die freigesetzte Wärme verstärke den Auftrieb weiter. Der entstehende Wolkenturm wird höher und höher, die Wassertropfen nehmen an Größe zu. Zu einem bestimmten Zeitpunkt entlädt sich das Ganze in Form eines Starkregens, der Minuten oder auch Stunden andauern kann.

In Deutschland sind nach Angaben der „Welt“ 54 Prozent der Gebäude nicht gegen derartige Katastrophen versichert. Dabei kann es überall passieren, nicht nur in den typischen Hochwassergebieten. Der Ergo-Versicherung nach steige seit Jahren die Zahl der lokalen Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen in Deutschland. „Hochwassersichere Gegenden gibt es faktisch nicht mehr: Starkregen kann überall Straßen und Keller überfluten“, so die Ergo. In einer Langzeitstudie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft und dem Deutschen Wetterdienst heißt es, dass das Risiko regional gleich verteilt sei und hauptsächlich von kurzen, intensiven Niederschlägen ausgehe.

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