Hochschulen kritisieren Pläne zur Umbenennung von Abschlüssen durch Bildungsministerin
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat die Pläne der Bundesregierung kritisiert, Abschlüsse der beruflichen Bildung umzubenennen. „Berufliche und akademische Bildungsabschlüsse sind gleichwertig, aber eben nicht identisch“, sagte HRK-Präsident Peter-André Alt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will im Bereich der Berufsbildung künftig unter anderem die Bezeichnungen „Bachelor“ und „Master Professional“ verwenden.
Der HRK-Präsident warnte: „Namen sind Signale. Das dürfen nicht die falschen sein.“ Abschlussbezeichnungen dürften nicht suggerieren, dass Qualifikationen identisch seien. Gleichzeitig „könnte es zu Missverständnissen führen und ein Master Professional im Ausland mit einem Fachhochschulabschluss verwechselt werden“. Auch in Deutschland könne die Änderung zu Problemen führen. „Wenn ein junger Mensch mit Berufsausbildung davon ausgeht, er habe nun einen Bachelor und deshalb ein Studium gar nicht mehr in Erwägung zieht, kann es sein, dass er eine Qualifizierungschance verpasst“, argumentierte Alt.
Karliczek hingegen verteidigte die Modernisierung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). „Weiterbildung im Beruf wird immer wichtiger, weil sich die Arbeitswelt immer schneller verändert. Ich will die Weiterbildung fördern. Dazu dient auch die Einführung der neuen Abschlussbezeichnungen“, sagte die Ministerin der NOZ. Dadurch würden die Qualifikationen überschaubarer und zum Beispiel für Arbeitgeber oder Kunden verständlicher. „Der Meistertitel bleibt erhalten ebenso wie andere bewährte Bezeichnungen“, stellte Karliczek klar. Die neuen Bezeichnungen träten neben die bewährten. Berufliche und akademische Ausbildung seien gleichwertig, unterstrich die Politikerin. (dts)
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