„Hirnloser Vandalismus“: Unbekannte fackeln 14 Autos in Berlin-Prenzlauer Berg ab
Unbekannte haben in Berlin-Prenzlauer Berg Autos angezündet – insgesamt 14 Fahrzeuge brannten ab oder wurden schwer beschädigt.
Der oder die Täter setzten in der Nacht zu Montag gegen 3.00 Uhr am Kollwitzplatz mehrere Wagen in Brand. Die Flammen breiteten sich aus, weitere Autos, die daneben parkten, fingen Feuer oder wurden durch die Hitze zerstört. Die Feuerwehr löschte die Brände. Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach von vier Tatorten in den Straßen direkt an dem Platz.
Zwei Männer, die in der Nacht zunächst festgenommen worden waren, ließ die Polizei am Montagvormittag wieder frei. Gegen sie gebe es keinen dringenden Tatverdacht mehr, so die Polizei.
Zunächst ermittelte der Staatsschutz
Zunächst hatte der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt, nun übernahm ein normales Brandkommissariat den Fall. In Berlin kommt es durch Linksautonome immer wieder zu Brandanschlägen auf Autos.
Anwohner am Kollwitzplatz reagierten laut der dpa-Meldung sauer bis empört. „Unser Auto ist verbrannt. Es ist sinnlos, wenn das eine politisch motivierte Tat ist, dann ist mir die Politik im Hintergrund nicht klar,“ sagte ein Mittdreißiger am Montag. „Das ist kein politisches Mittel, das zerstört das Eigentum von Leuten, die alle normal arbeiten. Das ist nichts politisch Motiviertes, für mich ist das hirnloser Vandalismus.“
Für das Wochenende hatten Linksautonome Diskussions- und Chaostage und angemeldete Demonstrationen angekündigt. Unter anderem ging es dabei um den erneuten Gerichtsprozess um besetzte Räume in einem Haus in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain. Das Haus wird von Unterstützern der linksextremen Szene bewohnt.
In der dpa-Meldung kommt auch eine Ladenbesitzerin zu Wort: „Ich bin alte Kreuzbergerin und hier oben merkt man einfach, dass hier eine gesteigerte Aggressivität herrscht. Ich finde es einfach desaströs, weil man sich nicht an Eigentum von fremden Leuten vergreift. Aber explizit als Ladeninhaberin fühle ich mich nicht berührt, sondern einfach zwischenmenschlich. Weil ich finde, das ist ’ne Sauerei.“
Linksautonome verüben Brandanschläge auf Autos, Kabel und Signalanlagen
Linksautonome verüben in Berlin seit vielen Jahren immer wieder Brandanschläge ob auf Autos, Kabel und Signalanlagen der Bahn oder Stromkabel.
Der Stadtteil Prenzlauer Berg und der Kollwitzplatz liegen im früheren Ostteil Berlins und waren vor dem Mauerfall und auch einige Jahre danach eine beliebte Wohngegend der alternativen Szene.
Nachdem fast alle Altbauten saniert wurden, gilt der Kiez inzwischen als eine der beliebtesten und teuersten Wohngegenden der Berliner Innenstadt. (dpa/er)
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