Hintergrund: Lokführer und Lokrangierführer

Berlin (dpa) - Bei der Deutschen Bahn sind rund 20.000 Lokführer angestellt. Sie steuern ICE-, Intercity- und Regionalzüge sowie S-Bahnen und Güterzüge. Außerdem arbeiten etwa 3100 Lokrangierführer für das bundeseigene Verkehrsunternehmen…
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Die GDL wirft der Bahn vor, Arbeitsplätze der Lokomotivführer auf schlechter bezahlte Lokrangierführer zu verlagern.Foto: Frank Rumpenhorst/Archiv/dpa
Epoch Times22. April 2015
Bei der Deutschen Bahn sind rund 20.000 Lokführer angestellt. Sie steuern ICE-, Intercity- und Regionalzüge sowie S-Bahnen und Güterzüge.

Außerdem arbeiten etwa 3100 Lokrangierführer für das bundeseigene Verkehrsunternehmen. Die siebte Streikwelle der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat sie in den Blickpunkt gerückt. Denn diesmal war die Einordnung der Lokrangierführer in das Bahn-Tarifgefüge nach Darstellung der GDL der Hauptgrund für das Scheitern der Tarifverhandlungen.

Was unterscheidet die beiden Berufe?

Die Lokführer sind auf dem gut 33 400 Kilometer langen Schienennetz in ganz Deutschland unterwegs. Ihre Aufgabe ist es, Personen oder Güter sicher von A nach B zu transportieren. Gut 75 Prozent von ihnen sind nach Angaben der GDL Mitglied bei dieser Berufsgewerkschaft.

Die deutlich größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wiederum reklamiert für sich, dass etwa 75 Prozent der Lokrangierführer bei ihr organisiert sind. Diese Mitarbeiter bewegen Eisenbahnwagen auf einem Gleisvorfeld, oft per Funkfernsteuerung. Sie sind also zuständig für das Auflösen, Zusammenstellen oder Umsetzen von Zügen sowie für das Kuppeln oder Entkuppeln von Fahrzeugen. Sofern sie eine Zusatzqualifikation besitzen, dürfen sie auch Lokomotiven zum Rangieren bewegen.

In der jüngsten GDL-Mitteilung vom Montag hieß es: „Seit Jahren verlagert die DB Arbeitsplätze der Lokomotivführer auf Lokrangierführer. Diese Kollegen machen die gleiche Arbeit, werden aber deutlich schlechter bezahlt und haben viel schlechtere Arbeitszeitregelungen.“

Die EVG hält das Engagement der GDL für die Lokrangierführer für unglaubwürdig. Sie führt parallel zur GDL Tarifverhandlungen mit der Bahn. Dabei strebt die EVG nach Angaben eines Sprechers an, das neue Berufsbild eines Transportlogistikers einzuführen. Damit solle der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Lokrangierführer inzwischen immer mehr Zusatzaufgaben erfüllen.

(dpa)


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