Auch heute Glatteis und Schnee – Zugbindung generell aufgehoben
Wegen Glätte und Schnee sind auf mehreren Autobahnen in Hessen und Rheinland-Pfalz in der Nacht Hunderte Fahrzeuge hängen geblieben. In Osthessen wurden die Insassen in kilometerlangen Staus von Rettungskräften mit Decken und heißen Getränken versorgt, wie die Polizei mitteilte.
Wegen der anhaltenden Glättegefahr wurden am Frankfurter Flughafen viele Flüge annulliert. In Köln starten wegen des Winterwetters keine Busse. Die Wetterlage bleibt wegen Eisregens und Schneefalls in Teilen Deutschlands angespannt.
Die Deutsche Bahn warnte vor den Auswirkungen des Winterwetters auf einige Strecken des Fernverkehrs. Von Zugausfällen betroffen sind demnach am Donnerstag insbesondere die ICE-Verbindungen zwischen Stuttgart und Paris sowie zwischen Frankfurt und Paris. Die Tickets von Fahrgästen, die ihre Fahrt wegen der Beeinträchtigungen verschieben, behalten ihre Gültigkeit. Zudem wurde die Zugbindung generell aufgehoben.
Auch heute Glatteis und Schnee
Im aktuellen Warnlagebericht des Wetterdiensts heißt es, dass es am Donnerstag zunächst vom Saarland über den Odenwald bis nach Nordostbayern noch teils unwetterartigen Glatteisregen geben werde. Zudem komme es zunächst in der Mitte, im Tagesverlauf auch im Süden zu „teils markanten Schneefällen“.
Hintergrund ist eine scharfe Luftmassengrenze, die die Mitte des Landes erreicht hat. Sie trennt kalte Luft im Norden von sehr milder Meeresluft im Süden und verlagert sich am Donnerstag als Kaltfront südwärts.
Betroffen sind demnach entweder ganz oder teilweise die Bundesländer Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen. Den Meteorologen zufolge sind in der Mitte und im Süden Deutschlands Neuschneemengen zwischen drei und zehn Zentimetern, örtlich auch bis zu 15 Zentimetern möglich. In Baden-Württemberg ist zudem mit Dauerregen zu rechnen.
Zum Wochenende hin kann in Deutschland verbreitet mit sonnigem Winterwetter gerechnet werden.
Autobahnen: Behinderungen auf A3, A4, A5 und A7
In der Nacht gab es auf mehreren Autobahnen in Deutschland massive Verkehrsbehinderungen durch das Wetter. Auf der A3 im nördlichen Rheinland-Pfalz standen etwa 2.000 Menschen nach einer ersten Polizeischätzung in kilometerlangen Staus. Besonders zwischen den Anschlussstellen Bad Honnef/Linz und Neustadt/Wied kam der Verkehr laut Polizei in beiden Fahrtrichtungen zum Erliegen.
Weil Lkw auf der schneebedeckten Fahrbahn stecken blieben, ging auch auf der A4, A5 und A7 in Osthessen nichts mehr. Es gab mehrere Verletzte bei Unfällen. .
Durch viele Lastwagen wurden alle Fahrspuren blockiert, teilte die Polizei Fulda mit. Diese seien offenbar der Auffassung gewesen, an Steigungen überholen zu können. Durch den Schnee sei das aber nicht möglich gewesen. Der nachfolgende Verkehr wurde blockiert. Auch die Räumfahrzeuge der Autobahnmeisterei kamen nicht durch. Zwei Polizisten wurden bei einem Unfall auf der A4 leicht verletzt, als ein Auto auf den Streifenwagen auffuhr, der gerade einen Unfall absicherte.
Bei einem Unfall mit Kettenreaktion auf der A44 in Nordrhein-Westfalen wurden sechs Menschen verletzt, einige davon schwer. Eine 49-Jährige kam auf der teils schneebedeckter Fahrbahn zwischen Geseke und Büren ins Schleudern und blieb auf der Fahrbahn stehen, teilte die Polizei Bielefeld mit. Eine nachfolgende 28-Jährige machte eine Vollbremsung und schleuderte in die Mittelschutzplanke. Ein Lastwagenfahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte gegen beide Autos.
Hinter dem Lastwagen konnte ein 24-Jähriger zwar bremsen, sein Auto wurde aber von einem nachfolgenden Lastwagen erfasst und und unter die Ladefläche des voranfahrenden Lkws geschoben. Beide Autoinsassen überlebten verletzt. In Essen bewahrten Einsatzkräfte ein von der Straße gerutschtes Auto davor, von einem Berghang auf die Beifahrerseite zu kippen. Verletzt wurde niemand.
Auf der A3 in Rheinland-Pfalz kam es zu kilometerlangen und stundenlangen Staus, nachdem am Mittwochabend Schneefall eingesetzt hatte. Die Polizei Koblenz bat darum, die Autobahn zu meiden. Nahe der A61 bei Boppard nahe Koblenz kam ein Auto von der Fahrbahn ab und landete im Straßengraben. Ein Mensch wurde schwer verletzt, drei weitere leicht.
Zusätzlich zu Räumfahrzeugen der Straßenmeisterei seien Betreuungsfahrzeuge des Roten Kreuzes im Einsatz, um die Autofahrer in der Kälte mit Decken und heißen Getränken zu versorgen, teilte ein Polizeisprecher mit.
Flughafen Frankfurt
Am Frankfurter Flughafen wurden viele Flüge annulliert. Das zeigt ein Blick auf die Ankunfts- und Abflug-Tafeln auf der Internetseite des Airports. „Fluggäste werden gebeten, ihren Flugstatus vor Anreise an den Flughafen auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen und ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen“, hieß es zudem auf der Seite. „Sollte Ihr Flug gestrichen sein, kommen Sie bitte nicht an den Flughafen.“
Wegen Eisregens waren Flugzeugstarts am größten deutschen Airport vorübergehend ausgesetzt worden. Fraport hatte dies damit begründet, dass die Maschinen wegen anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden könnten. Seit dem Nachmittag konnten wieder einzelne Maschinen abheben.
Köln und Bonn
Wegen des anhaltenden Winterwetters fahren die Busse der Kölner Verkehrs-Betriebe auch heute nicht. Die Wetterbedingungen ließen einen sicheren Betrieb noch nicht zu, teilte ein Sprecher am frühen Morgen mit. Auch bei der Stadtbahn müsse man mit Verspätungen rechnen.
Auch in Bonn war der Busbetrieb vorerst eingestellt worden. Ob die Busse heute wieder fahren würden, sollte am Morgen neu bewertet werden, teilten die zuständigen Stadtwerke Bonn mit.
Wegen der Witterungsbedingungen ist mit Schulausfällen zu rechnen. (dpa/red)
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