„Herrschaftsnetze sind angreifbar“: Bekennerschreiben nach Brandanschlag auf Berliner Stromnetz
Nach einem Brandanschlag auf das Berliner Stromnetz prüft der Staatsschutz ein Bekennerschreiben.
Wie die Berliner Polizei am Dienstag mitteilte, untersuchen Staatsschutzermittler des Landeskriminalamts ein im Internet veröffentlichtes Schreiben auf seine Echtheit. Verfasserin ist eine bislang unbekannte Gruppierung namens Vulkangruppe Netzherrschaft zerreißen.
Durch den Stromausfall waren am Montagnachmittag tausende Berliner Haushalte sowie mehrere hundert Unternehmen im Stadtteil Charlottenburg lahmgelegt. Die Stromunterbrechung sei „ein bescheidener Beitrag, einen Moment unkontrollierten Lebens zu schaffen“, heißt es in dem Bekennerschreiben.
Nach Polizeiangaben setzten die Täter zur Mittagszeit Versorgungsleitungen unter der Mörschbrücke im Bezirk Charlottenburg in Brand. Mehr als 6000 Haushalte und mehr als 400 Gewerbetreibende seien deshalb über mehrere Stunden ohne Strom gewesen.
Teile der Brücke und der Fahrbahn wurden beschädigt. Die Brücke musste fünf Stunden lang gesperrt werden, auch für den Schifffahrtsverkehr darunter.
Der Energieversorger Vattenfall teilte am Abend über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit, dass die meisten Haushalte wieder versorgt seien. Insgesamt seien acht Kabel mit einer Spannung von zehn Kilovolt beschädigt worden. Davon konnten zwei bis zum Abend repariert werden. Das Bekennerschreiben wurde über sogenannte Paste-Bins verbreitet, die das anonyme Veröffentlichen von Texten ermöglichen.
In dem Schreiben mit dem Titel „Herrschaftsnetze sind angreifbar“ erklären die Autoren, der Anschlag richte sich gegen die Betreiber von Mobilfunknetzen, IT-Dienstleister und Regierungsnetze.
Konkretes Ziel sei auch die Störung des Flughafens Tegel, der Bundes- und Landesverwaltungen, der Bundeswehr, der Flugbereitschaft der Bundesregierung und der Industrie- und Technologiekonzerne gewesen, heißt es weiter. „Die Gefährdung von Menschen haben wir ausgeschlossen“, betont die Gruppe. Sie prangert in ihrem Schreiben eine neue „Überwachungskultur“ durch die Digitalisierung an. (afp)
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