Haushalt 2025 endgültig gescheitert: Kukies verzichtet auf Bereinigungsvorlage

Das Verfahren für den Haushalt 2025 scheint gescheitert. Jörg Kukies (SPD), der neu ernannte Finanzminister, beabsichtigt nicht, eine Bereinigungsvorlage vorzulegen.
Titelbild
Jörg Kukies am 13.11.2024Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times15. November 2024

Finanzminister Jörg Kukies (SPD) will darauf verzichten, dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch eine sogenannte Bereinigungsvorlage für den Bundesetat 2025 vorzulegen. Das berichtet der „Spiegel“ am Freitag. Damit ist das Verfahren für den Haushalt des nächsten Jahres wohl endgültig gescheitert.

Die Bereinigungsvorlage ist Voraussetzung für seine regelkonforme Verabschiedung. Mit ihr werden die Etats der einzelnen Ministerien an die aktuelle Finanzlage angepasst. Tatsächlich sind aber noch nicht alle Einzelpläne zu Ende beraten. Kukies und seine Leute rechnen nicht mehr damit, dass dies noch geschehen wird, denn der rot-grünen Restampel fehlt in dem Gremium die Mehrheit.

Vorläufige Haushaltsführung ab 2025

Damit droht dem Land ab Anfang 2025 eine vorläufige Haushaltsführung. Dieses Instrument kommt regelmäßig nach Bundestagswahlen zum Einsatz. Dabei werden die Ansätze des Vorjahres fortgeschrieben. Jeden Monat darf die geschäftsführende Bundesregierung ein Zwölftel der Vorjahresetats ausgeben.

Kukies bestätigte bei seinem ersten Auftritt vor dem Haushaltsausschuss am vergangenen Mittwoch indirekt das Scheitern der Etataufstellung. „Die vorläufige Haushaltsführung muss ich Ihnen ja nicht erklären, die kennen Sie ja bestens“, sagte er zu den Abgeordneten nach Angaben von Teilnehmern. Kukies sicherte den Abgeordneten zu, dass die Unterstützung der Ukraine trotzdem gesichert sei.

Für den Haushalt 2024 rechnet der Finanzminister offenbar mit einer Punktlandung bei der geplanten Neuverschuldung von 39 Milliarden Euro, obwohl der Nachtragshaushalt 2024 ebenfalls nicht zustande kommt. Er hätte dem Bund wegen der schlechten Konjunktur erlaubt, elf Milliarden Euro zusätzlich an neuen Krediten aufzunehmen.

Kukies kündigte den Abgeordneten an, dass eine Haushaltssperre für 2024 „Stand heute“ nicht nötig sei, um Lücken im Kernetat zu schließen. Es sei nicht absehbar, dass das Defizit Ende des Jahres höher ausfalle. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion