Happy End für den Tourismus? Deutschland und Österreich entscheiden über Reisefreiheit
Die Tourismusbranche und die Urlauber in der EU stehen möglicherweise vor einem Happy End in der Corona-Krise, zumindest was die Sommersaison anbelangt. Bereits am morgigen Mittwoch (3.6.) könnten, so zitiert n-tv Bundesaußenminister Heiko Maas, könnten die bestehenden Reisewarnungen für Europa fallen.
„Wir bereiten für das Kabinett morgen einen Beschluss vor, der zurzeit noch innerhalb der Regierung abgestimmt wird“, erklärte Maas. An die Stelle einer generellen Reisewarnung, wie sie zurzeit noch besteht, könnten dann für alle EU-Mitgliedstaaten und assoziierte Länder Reisehinweise treten.
Darin soll im Detail Auskunft über die Gefährdungslage vor Ort gegeben werden. Urlauber sollten daraus ersehen können, wohin Urlaubsreisen relativ risikolos unternommen werden könnten und welche Regionen immer noch gemieden werden sollten. Aussagen über Nicht-EU-Länder sollten in einem weiteren Schritt folgen.
Hygienestandard und Nachvollziehbarkeitsregeln
Die Bundesregierung führe aktuell einen intensiven Dialog mit den Vertretern der wichtigsten Zielländer – zu denen Österreich, Italien, Spanien, Griechenland, Kroatien, Zypern, Malta, Bulgarien, Portugal und Slowenien zählen. Vor dem 15. Juni soll es noch ein virtuelles Treffen geben. Dort will man sich auf eine Wiederherstellung der Reisefreiheit und auf Maßnahmen verständigen, um „die größtmögliche Sicherheit“ bezüglich der Gesundheit der Reisenden sicherzustellen.
Ein Eckwertepapier soll einheitliche Hygiene-Mindeststandards für Hotels und Pensionen festschreiben und mögliche Infektionswege nachvollziehbar machen. Als eine Voraussetzung für die Wiederherstellung der Reisefreiheit gelte eine mit Deutschland vergleichbare Infektionslage mit maximal 50 Corona-Fällen auf 100.000 Einwohner im Sieben-Tages-Zeitraum.
In Österreich soll es ebenfalls morgen schon klare Aussagen geben über die Entwicklung der Reisefreiheit für Urlauber. Mit besonderer Spannung wird dabei erwartet, wie die Regelung mit Blick auf Italien aussieht.
Lombardei bleibt Unsicherheitsfaktor
Wie „oe24“ mitteilt, könnte Österreich bereits am 15. Juni die Grenzen zu Italien öffnen und damit grünes Licht für Urlaube in beliebten Ferienregionen seiner Bürger geben, etwa Südtirol oder die Obere Adria. Italien blieb insbesondere angesichts der immer noch angespannten Lage in der Lombardei noch ein Zankapfel. Das Ausbleiben der Österreicher hat traditionsreichen Ferienorten wie Lignano oder Bibione erhebliche Einbußen im Pfingstgeschäft beschert.
Nun meldet die Nachrichtenagentur ANSA unter Berufung auf eine Mitteilung der Südtiroler Volkspartei (SVP), dass Bundeskanzler Sebastian Kurz gegenüber SVP-Chef Philipp Achammer „vielleicht bereits Mitte des Monats“ bereit sei, die „volle Freizügigkeit mit Italien wiederherzustellen“.
Voraussetzung dafür bleibe, dass die epidemiologische Situation dies zulasse.
Der Sprecher des Außenministeriums in Wien, Peter Guschelbauer, wollte die Richtigkeit dieser Aussage gegenüber der APA auf Anfrage „noch nicht bestätigen“. Er wolle dem für morgen angesetzten Runden Tisch zum Thema Reisefreiheit in Wien nicht vorgreifen. An diesem werden Außenminister Alexander Schallenberg, Innenminister Karl Nehammer, Europaministerin Karoline Edtstadler sowie Gesundheitsminister Rudolf Anschober teilnehmen. Im Anschluss sei eine Pressekonferenz geplant.
Tourismus in „Regionen mit positivem Trend“ möglich
Sei die Grenzöffnung zu ganz Italien nicht möglich, werde, so ANSA, der Vorschlag Südtirols bewertet, Reisen „nach Südtirol und in andere Regionen mit positivem Trend“ zuzulassen.
Mit Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein hat Österreich bereits eine vollständige Grenzöffnung ab dem 15. Juni vereinbart. Auch die Einreisebeschränkungen zu Tschechien, der Slowakei und Ungarn dürften Mitte Juni fallen.
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