Handelsverband fürchtet Pleitewelle – fordert „sofort Direktzahlungen“
Der deutsche Einzelhandel schlägt angesichts der bevorstehenden Schließungen von Geschäften Alarm und fordert von der Bundesregierung „sofort Direktzahlungen“, um eine Welle von Insolvenzen abzuwenden. „Alle Kosten laufen ja weitestgehend weiter, die Löhne, die teuren Mieten, Rechnungen müssen bezahlt werden“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Die Zahlungen müssten einerseits an große Kaufhausketten fließen.
„Wir brauchen aber auch eine breite Unterstützung des Mittelstandes“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer weiter. Konkret forderte er „rasche und praktikable“ KfW-Bürgschaften ohne Eigenbeteiligungen der Händler. Sollte der Shutdown sich über zwei Monate hinziehen, werde der Einzelhandel in Deutschland nicht überstehen. Mit jedem Tag Schließung verliere der Handel im No-Food-Bereich, zu dem Textil, Möbel, Unterhaltungselektronik, Parfümerien zählen, 1,15 Milliarden Euro, in der Woche summiere sich der Verlust auf 7 Milliarden Euro, sagte Genth. (dts)
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Wenn der Staat eine aktive Rolle in der Wirtschaft spielt, hat jede Aktion einen Dominoeffekt auf den Markt. Neue Richtlinien und Gesetze können ganze Branchen verändern und viele Unternehmen und Investoren von den Entscheidungen der Regierung abhängig machen. Der Staat, der traditionell nur Gesetze verabschiedete und durchsetzte, ist dadurch ein führender Akteur in der Wirtschaft geworden.
Der Staat ist wie ein Schiedsrichter, der bei einem Fußballspiel auch noch zum Spieler wird: Er kontrolliert und reguliert das Kapital in einer Wirtschaft, die früher privat war und ersetzt damit die „unsichtbare Hand“ durch die „sichtbare Hand“.
Es gibt mindestens zwei Hauptfolgen der umfangreichen staatlichen Eingriffe. Erstens erweitert sich die Macht des Staates hinsichtlich seiner Rolle und seines Umfangs. Regierungsbeamte entwickeln zunehmend Überheblichkeit hinsichtlich ihrer Fähigkeit, in die Wirtschaft einzugreifen und den Staat die Rolle des Retters spielen zu lassen. Auch nach der Bewältigung einer Krise behält die Regierung für gewöhnlich ihre erweiterten Befugnisse und Funktionen bei – wie im Kapitel 9 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert wird.
Zweitens führt der Interventionismus zu mehr Abhängigkeit von der Regierung. Wenn die Menschen auf Herausforderungen stoßen oder wenn der freie Markt nicht die Vorteile bieten kann, die sie sich wünschen, werden sie sich für mehr staatliche Eingriffe einsetzen, um ihre Forderungen erfüllt zu bekommen.
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