Hamburg: Tschentscher beklagt fehlende Transparenz bei Impfstofflieferung
Der Erste Bürgermeister Hamburgs, Peter Tschentscher (SPD), hat die Verzögerungen bei der Lieferung von zugesagten Corona-Impfdosen kritisiert.
„Es ist nicht verstehbar, welche Verträge mit wem geschlossen sind und warum es nicht möglich ist, bei einem Hersteller, der schon eine Lieferverpflichtung übernommen hat, der schon angekündigt hat, dass er Impfstoff liefert, dass solche Zusagen zurückgezogen und Termine nicht eingehalten werden“, sagte Tschentscher am Montag dem Fernsehsender Phoenix.
Der SPD-Politiker verlangte „Transparenz und Zuverlässigkeit“ bei der Auslieferung der Impfdosen. Dabei sieht er die Bundesregierung in der Pflicht. „Der Bund hat zugesagt, dass er sich um die Impfstoffversorgung kümmert“, so Tschentscher.
„Die Länder sind seit Mitte Dezember bereit, große Mengen Impfstoff einzusetzen, so wie es im Oktober angekündigt wurde.“ Doch Woche für Woche gebe es neue Probleme, die dies unmöglich machten.
„Wir können in Hamburg jeden Tag über 7.000 Menschen impfen. Aber es hakt jetzt an der Aufgabe, die der Bund übernommen hat“, kritisierte Tschentscher. Mit Blick auf den heutigen Impfgipfel appellierte er: „Es muss möglich sein, hier eine Verlässlichkeit herzustellen“, um die Impfung der älteren Menschen in kürzester Zeit zu gewährleisten. Dazu benötige man „zuverlässige Angaben der Hersteller, wann mit welchem Impfstoff zu rechnen ist“.
Auch ein nationaler Impfplan müsse nun auf dem Impfgipfel vorgelegt werden. „Wenn Hersteller, Bundesregierung und Länder jetzt gemeinsam diesen Plan angehen, bin ich zuversichtlich, dass wir auch vorankommen“, so Hamburgs Erster Bürgermeister.
Bei dem Impfgipfel am Montagnachmittag wollen Bund und Länder zusammen mit Vertretern der Impfstoffhersteller und der EU-Kommission in einer Videokonferenz über den Fortgang beim Impfen beraten. Am Wochenende hatten mehrere Länderregierungschefs einen Fahrplan für die kommenden Wochen und Klarheit über die Impfstofflieferungen gefordert. (dts)
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