Hagelschlag, Überschwemmungen und Sturzflut – Todesfall in Sachsen
Nach einer Sturzflut im sächsischen Jöhstadt im Erzgebirgskreis wird ein Mann weiterhin vermisst. Die Feuerwehr habe die Suchaktion in der Nacht zum Mittwoch vorerst abgebrochen, teilte die Polizei mit.
Anwohner im Ortsteil Steinbach hatten am Dienstagabend versucht, ihre Grundstücke gegen einen über die Ufer getretenen Fluss zu sichern. Einer der Anwohner wurde dabei von den Wassermassen mitgerissen. Alle Rettungsversuche durch die Nachbarn schlugen fehl. Nähere Informationen lagen zunächst nicht vor.
Auch in anderen Teilen Deutschlands kämpfen die Menschen mit den Folgen heftiger Unwetter. Im nordrhein-westfälischen Hagen führte Starkregen zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums mitteilte, gingen über Nacht Hunderte Notrufe bei der Feuerwehr ein.
„Die Leute sind verzweifelt“
„Die Leute sind verzweifelt“, sagte der Sprecher in Hinblick auf die Vielzahl an vollgelaufenen Kellern in der Stadt. Außerdem seien aufgrund der überspülten Straßen stellenweise Fahrzeuge ins Rutschen gekommen. Verletzte Personen waren nicht bekannt.
Von Hängen wurden zudem Schlammmassen auf Straßen gespült, viele Ortsteile waren daher nicht befahrbar. Wegen Gerölls auf den Straßen können einige Ortsteile selbst von Einsatzfahrzeugen der Polizei und Feuerwehr nicht befahren werden, wie der Sprecher weiter mitteilte.
In Düsseldorf musste die Feuerwehr zu rund 180 Einsätzen ausrücken. Auch hier liefen Keller voll, Straßen wurden überschwemmt. Und die Gefahr ist nicht vorüber: Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Mittwoch vor Dauerregen in der Region mit Niederschlagsmengen von 70 bis 120 Liter pro Quadratmeter.
Hagen: Wassermassen lösten Schlammlawinen aus
In der nordrhein-westfälischen Stadt Hagen lösten die Wassermassen ganze Schlammlawinen aus. Bereits in der Nacht gingen dort Hunderte Notrufe ein. Die Feuerwehr bat die Bevölkerung am Morgen, aufgrund der „starken Auslastung“ nur noch im absoluten Notfall anzurufen. Der Krisenstab der Stadt sei bereits im Einsatz.
Am Mittwochmorgen waren die Einsatzkräfte mit Straßenräumungen und dem Auspumpen von Kellern beschäftigt.
Aber auch in der Region um Mannheim hat der Starkregen gebietsweise für Chaos gesorgt. Die Ufer von Rhein und Neckar liefen stellenweise über, mehrere Straßen wurden laut Polizeiangaben teilweise gesperrt.
Katastrophenfall im bayerischen Hof
Besonders heftig traf es auch die bayerische Stadt Hof – hier rief das zuständige Landratsamt am späten Dienstagabend den Katastrophenfall aus. Feuerwehr und Polizei rückten zu über 200 Einsätzen im gesamten Landkreis aus. Besonders stark vom Unwetter wurde die Stadt Selbitz getroffen. Hier soll die Grundschule wegen der Unwetterfolgen am Mittwoch geschlossen bleiben.
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— TV Oberfranken (@tv_oberfranken) July 13, 2021
Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, gab es im gesamten Landkreis Straßensperrungen aufgrund von Überschwemmungen sowie einen Verkehrsunfall mit zwei leicht verletzten Personen. Demnach rutschte ein Auto auf regennaßer Fahrbahn gegen eine Leitplanke. Zudem kam es vollgelaufenen Kellern, umgestürzten Bäumen und vereinzelt auch zu Stromausfällen.
Binnen zwölf Stunden fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes dort bis zu 80 Liter vom Himmel, zudem gab es Gewitter. Von Verletzten war aber auch hier zunächst nichts bekannt.
Für Mittwoch warnt der Deutsche Wetterdienst bereits vor weiteren schweren Gewittern und Starkregen, die zuerst den Nordwesten und Westen treffen sollen. Dies könnte bis zum Donnerstag anhalten. (dpa/reuters/er)
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