„Hässliche Södereien“: Ex-Kohl-Sprecher will CDU auf Bayern ausdehnen

Der frühere Sprecher von Altkanzler Helmut Kohl, Friedhelm Ost, sieht das Bündnis zwischen den Unionsparteien am Ende. Als Reaktion auf wiederholte Querschüsse von CSU-Chef Söder im und nach dem Wahlkampf will Ost die CDU künftig auch in Bayern aktiviert sehen.
Titelbild
Markus Söder.Foto: Zick - Pool/Getty Images
Von 13. Oktober 2021

Bis dato war es eher die CSU, aus der regelmäßig Drohungen kamen, sich bundesweit auszudehnen und damit der CDU Konkurrenz zu machen – diese reagierte darauf regelmäßig mit der Ankündigung, in einem solchen Fall auch in Bayern anzutreten.

Nun ist Friedhelm Ost, der langjährige Sprecher von Altkanzler Helmut Kohl, von sich aus in die Offensive gegangen und fordert, die CDU auf Bayern auszudehnen. Anlass ist das Gebaren von CSU-Chef Markus Söder im Bundestagswahlkampf und nach der Wahl.

Söder mit „Schmutzeleien“ in Erscheinung getreten

Der „Münchner Merkur“ verweist auf einen Beitrag von Ost auf dem „Blog der Republik“, in dem der frühere Kohl-Sprecher sich mit der Zukunft der CDU befasst. Darin weist der Analyst die Hauptverantwortung für das schlechte Bundestagswahlergebnis dem bayerischen Ministerpräsidenten zu und trat der Einschätzung des Finanzexperten Friedrich Merz bei, der Söders Verhalten jüngst als „stillos, respektlos und streckenweise rüpelhaft“ bezeichnet hatte.

Auch Friedhelm Ost attestiert Söder eine destruktive Rolle im Wahlkampf. So habe dieser „in übler Brutus-Manier das politische Aus des CDU-Kandidaten“ begleitet und habe sich als „Möchtegern-Epigone von Franz-Josef Strauß mit üblen Schmutzeleien im Fernsehen und in anderen Medien“ zu Wort gemeldet.

Während CSU-Generalsekretär Blume Söder als „Kandidat der Herzen“ inszenierte, habe Söder selbst nach dem Grundsatz gehandelt: „Wenn schon ich, Markus Söder, nicht Kanzler werden kann, dann soll es auch Armin Laschet nicht werden.“

„Bayerische Regionalpartei als bundesweiter Vormund“

Auch nach der Wahl habe sich Söder mit Querschüssen gegen die CDU zu Wort gemeldet und damit insbesondere Laschet weiter gezielt demontiert – vor allem durch seine vorschnelle Erklärung, eine Jamaika-Koalition sei außer Reichweite. Dies, so Ost, mache deutlich, dass die CSU ein zu großes Potenzial aufweise, die CDU zu sabotieren. Nun entstehe Klärungsbedarf:

„Diese bayerische Regionalpartei mit bundespolitischem Anspruch darf nicht weiterhin den Ton für die gesamte Union vorgeben, sich als politischer Vormund aufspielen und gegen die CDU intrigieren. Die Bezeichnung Schwesterpartei trifft längst nicht mehr auf das real existierende Verhältnis zu.“

Die CSU zeige sich eher als „Stiefschwester“, mit der es für die CDU keine bessere Zukunft geben werde.

CDU soll sich von CSU „befreien“

Bereits 1976 hatte die CSU ihrerseits bereits beschlossen, sich von der CDU zu trennen und bundesweit anzutreten. Nach 2015 hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer diese Option ins Spiel gebracht, als es um die Position von Kanzlerin Angela Merkel in der Migrationspolitik ging. Die bayerische Unionspartei zielte mit Überlegungen dieser Art darauf ab, konservative Wähler von der Abwanderung zu schützen, denen der Kurs der CDU zu liberal geworden war.

Wahrgemacht hatte die CSU ihre Drohung bislang noch nie. Mittlerweile dürfte es auch keinen Spielraum mehr dafür geben: Anders als unter Franz Josef Strauß und auch noch Stoiber und Seehofer ist die CSU auch in Bayern nicht mehr in der Lage, absolute Mehrheiten zu erzielen. Zuletzt reichte es mit dem bayerischen Ergebnis bundesweit nur noch knapp zum Nehmen der Fünf-Prozent-Hürde.

Friedhelm Ost ist bereit, das Risiko einer CSU unter fünf Prozent bundesweit einzugehen:

„Angesichts der Erosion, die Söder und seine CSU inzwischen hinnehmen müssen, könnte die CDU in Bayern eine echte Alternative werden. Die Sorge, dass dann auch die CSU sich in den anderen 15 Ländern außerhalb Bayern ausweiten wird, sollte nicht allzu groß sein. Sie hatte das nach der Wiedervereinigung nur in Sachsen versucht und war damals kläglich gescheitert.“

Nach der Wende in der DDR hatte die CSU die DSU als offizielle Schwesterpartei unterstützt und diese in die „Allianz für Deutschland“ integriert. Nachdem es der Partei nicht gelungen war, in ostdeutsche Landtage einzuziehen, ließ die CSU sie wieder fallen – und seither existiert die DSU nur noch auf dem Niveau einer Kleinstpartei.



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion