Händeschütteln und Selfies: Tag der offenen Tür mit Kanzlerin Merkel
Schnupperkurs Politik: Zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung haben sich am Wochenende Zehntausende Besucher einen persönlichen Eindruck von der Arbeit der Exekutive verschafft. Zum Höhepunkt berichtete Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in ihrem Amtssitz vor Besuchern über ihren Arbeitsalltag und gab einige persönliche Einblicke in ihre Biografie preis.
In einem Gespräch im Kanzleramtspark offenbarte Merkel vor den frischgebackenen Leichtathletik-Europameistern Gesa Felicitas Krause und Arthur Abele, dass sie sich im Studium auch als Sportlerin habe beweisen müssen – mit durchwachsenem Erfolg. „In der DDR mussten wir während des Studiums auch Sportprüfungen ablegen“, sagte Merkel. Die Sportprüfung sei die einzige gewesen, die sie wiederholen musste. „Da hat der Mann an der Stoppuhr sicher absichtlich zu spät gedrückt“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.
Beim traditionellen Rundgang durch das Kanzleramt zeigte Merkel etwa, welchen Eingang sie immer nutze und wie ein Staatsbesuch ablaufe. Sie schüttelte viele Hände, während Besucher „Angie“ riefen.
Die Regierungschefin stellte sich für Selfies zur Verfügung und nahm sich Zeit für kurze Gespräche. Dabei fragte sie etwa, woher ihre Besucher kämen und forderte sie auf, ihr zu schreiben. An ihrem Diensthubschrauber befragte sie den Piloten und beantwortete Fragen dazu aus dem Publikum.
Allein am Samstag waren rund 63 000 Menschen ins Bundeskanzleramt und in die 14 Bundesministerien gekommen.
Im vergangenen Jahr waren an beiden Tagen rund 120 000 Menschen dabei. Zum diesjährigen Besucher-Wochenende gehörten 580 Angebote für Familien, Führungen, Diskussionsrunden, Ausstellungen, Mitmachaktionen und Musik. Aber auch handfeste Politik.
So protestierten rund zehn Demonstranten bei einem Auftritt von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in der Bundespressekonferenz gegen die geplanten Rodungen im Braunkohle-Abbaugebiet Hambacher Forst. Sie trugen T-Shirts mit Aufschriften wie „Kohle stoppen“ oder „Hambi bleibt“.
Nach wenigen Minuten nahmen die Naturschützer weiter an einer sogenannten Bürgerpressekonferenz teil. Zur Bundespressekonferenz gehören die Hauptstadt-Journalisten.
In einer Bürger-Fragerunde verteidigte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) seinen Vorstoß für eine Renten-Stabilisierung bis 2040 und warnte vor Panikmache mit überzogenen Zahlen. Merkel und Innenminister Horst Seehofer (CSU) wurden zu „Sommerinterviews“ von ARD und ZDF erwartet, die am Abend ausgestrahlt werden sollten. (dpa)
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