Gysi hält endgültigen Untergang der Linkspartei für denkbar

Der Linken-Politiker Gregor Gysi hält den endgültigen Untergang seiner Partei für denkbar.
Die gestrichene Grundmandatsklausel setzt der Senat wieder in Kraft. Dank dreier Direktmandate unter anderem von Gregor Gysi war die Linke wieder in den Bundestag gezogen, obwohl sie unter der Fünf-Prozent-Hürde blieb.
Der linke Politiker Gregor Gysi.Foto: Uli Deck/dpa
Epoch Times2. Oktober 2024

„Unsere Zukunft hängt vom Parteitag am 18. Oktober ab“, sagte er dem „Tagesspiegel“ vom Mittwoch. „Wenn in Halle herauskäme, wir machen die alte Soße weiter, laufen wir einem Begräbnis entgegen.“ Der Bundesparteitag der Linken findet von 18. bis 20. Oktober in Halle in Sachsen-Anhalt statt.

„Beim letzten Parteitag waren wir in einer Existenzkrise“, sagte Gysi weiter. „Und was ist passiert? Einen ganzen Tag wurde über sexuelle Identitäten debattiert.“

Der Linken-Bundestagsabgeordnete warf den jungen Mitgliedern vor, aus der Partei eine Bewegung machen zu wollen. „Das geht nicht. Bei einer Bewegung geht es um die Rettung eines Waldes oder gegen ein Polizeigesetz.“ Eine Partei habe hingegen „immer die Themen von A bis Z. Und muss sich dann auf wenige, wichtige Fragen konzentrieren.“

Seit der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) im vergangenen Herbst und dem damit einhergehenden Verlust des Fraktionsstatus‘ im Bundestag ging es für die Linke in der öffentlichen Wahrnehmung bergab. Bei der Europawahl kam sie auf lediglich 2,7 Prozent, in bundesweiten Umfragen liegt sie derzeit ebenfalls nur bei drei Prozent.

Die bisherigen Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan kündigten deshalb Mitte August ihren Rückzug an. Eine neue Linken-Spitze soll beim anstehenden Parteitag in Halle gewählt werden. Für den Vorsitz kandidieren bislag nur der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jan van Aken und die Publizistin Ines Schwerdtner. (afp)



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