Guttenberg entschuldigt sich bei Journalisten
Berlin – Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich bei den Hauptstadtjournalisten für seine Informationspolitik in der Affäre um seine Doktorarbeit entschuldigt. Zuvor hatte sich der Vorstand der Bundespressekonferenz, der Verein der Hauptstadtjournalisten, in einem Brief an den CSU-Politiker darüber beschwert, dass er zeitgleich zur routinemäßigen Regierungspressekonferenz am Freitag nur wenige Journalisten überstürzt ins Ministerium lud und dort eine Erklärung abgab.
Guttenberg bedauerte in seinem Antwortschreiben „die Parallelität der Presseunterrichtungen“. Er betonte: „Leider wird es gerade in meinem Ressort immer wieder Ereignisse geben, die einen gesetzten Zeitplan durcheinander bringen.“ Es sei aber selbstverständlich“, dass er künftig versuchen werde, Parallelunterrichtungen zu vermeiden. „Ich hoffe auf Ihr Verständnis“, fügte der Minister hinzu.
Guttenberg hatte am Freitag in seinem Ministerium Fehler bei der Erstellung seiner Dissertation eingeräumt, sich entschuldigt und angekündigt, seinen Doktortitel bis zur Klärung der Plagiatsvorwürfe nicht zu führen.
Hauptstadtpresse hellauf empört über Guttenberg
Die bundespolitischen Korrespondenten in Berlin waren hellauf empört über Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Bundespressekonferenz, der Verein der Hauptstadtjournalisten, protestierte am Freitag in einem Brief an den CSU-Politiker „auf das Schärfste“ gegen dessen Informationspolitik in der Affäre um die Doktorarbeit des Ministers.
Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, der ZDF-Journalist Werner Gößling, erklärte: „Wir empfinden es als Brüskierung, dass Sie zeitgleich mit der Regierungs-Pressekonferenz nur ‚ausgewählten Medien‘ eine von allen seit langem erwartete Erklärung gegeben haben.“ Er fügte an: „Wir erwarten, dass Sie sich möglichst bald den Fragen der Hauptstadtpresse stellen.“
Die Bundespressekonferenz (BPK) ist als eingetragener Verein organisiert. Mitglied kann nur werden, wer hauptberuflich für deutsche Medien aus Berlin oder Bonn über Bundespolitik berichtet. Derzeit gehören der BPK über 900 Parlamentskorrespondenten an.
Bundeswehrsoldat in Afghanistan getötet
Kundus – In Afghanistan ist erneut ein deutscher Soldat getötet worden. Der Anschlag in der Provinz Baghlan ereignete sich nur einen Tag nach dem Besuch von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Außenposten Nord. Bei dem Vorfall wurden acht weitere Soldaten der Bundeswehr verletzt, einige schwer.
Wie die Internationalen Schutztruppe ISAF mitteilte, trug der Angreifer im Bereich des vorgeschobenen Postens „OP North“ nahe Pol-e Khomri eine Uniform der afghanischen Streitkräfte ANA. Bei dem Feuergefecht wurde der Mann den Angaben zufolge schwer verletzt.
Die Verwundeten wurden laut Bundeswehr inzwischen mit Rettungshubschrauber zur medizinischen Behandlung nach Pol-e Khomri ausgeflogen. Sie sollten später im Feldlazarett von Kundus behandelt werden.
Guttenberg hatte erst am Donnerstag überraschend die nordafghanische Region und auch den Bundeswehr-Außenposten besucht. Allein in der Provinz Baghlan sind rund 600 deutsche Soldaten stationiert. Es war bereits die neunte Reise Guttenbergs zu den deutschen Truppen in Afghanistan seit seinem Amtsantritt im Oktober 2009.
Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes sind 46 Bundeswehrsoldaten am Hindukusch ums Leben gekommen, 28 von ihnen starben bei Anschlägen und Gefechten. (rls und dapd)
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