In Berlin entsteht „neue Siemensstadt“ – Wohnraum für 7.000 Menschen und bis zu 20.000 Arbeitsplätze

Es soll „ein Schaufenster in die Stadt der Zukunft“ sein: Im Bezirk Spandau im Nordwesten Berlins beginnt der Industriekonzern Siemens auf 76 Hektar den Bau eines neuen, CO2-neutralen Stadtviertels.
Titelbild
Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Industriekonzerns Siemens Roland Busch hält eine Rede während einer Zeremonie zur Grundsteinlegung für den „Siemensstadtplatz“, ein neues Siemens-Projekt in Berlin, am 25. Juni 2024.Foto: Ralf Hirschberger/AFP (via Getty Images)
Epoch Times25. Juni 2024

Es soll „ein Schaufenster in die Stadt der Zukunft“ sein: Im Bezirk Spandau im Nordwesten Berlins beginnt der Industriekonzern Siemens auf 76 Hektar den Bau eines neuen, CO₂-neutralen Stadtviertels. In „Siemensstadt Square“ sollen bis 2035 Wohnraum für bis zu 7.000 Menschen und bis zu 20.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Grundsteinlegung am Dienstag feierte auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

„Siemensstadt Square wird die Blaupause für die Stadt der Zukunft“, sagte Siemens-Chef Roland Busch. Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge und andere Technologien von Siemens sollen den historischen Industriestandort „in einen Motor für gutes, gesundes Wachstum“ verwandeln. Dieser Standort ist die über hundert Jahre alte historische Siemensstadt.

Der Konzern investiert 750 Millionen Euro in das Projekt „Siemensstadt Square“. Bis 2035 sollen – zusammen mit zahlreichen Projektpartnern – insgesamt 4,5 Milliarden Euro fließen. Geplant sind 2.700 Wohnungen, fast ein Drittel davon mit Mietpreisbindung, Parks, eine neue Grundschule, zwei neue Kitas und die Wiederbelebung der 1980 stillgelegten Siemens-S-Bahn. Dazu kommen ein Forschungscampus und eine Einkaufsmeile.

Automatisierte Produktion und Gebäudetechnik, optimiertes Energiemanagement und grüne Elektromobilität sollen die CO₂-Neutralität gewährleisten, wie Unternehmenschef Busch sagte. CO₂-Neutralität bedeutet, den Ausstoß von Kohlendioxid so weit es geht zu vermeiden und die verbleibenden Emissionen zu kompensieren. Heizen und kühlen soll das Viertel Europas größter Abwasserwärmetauscher.

Erste Gebäude im Herbst 2026 fertig

Bis Herbst 2026 sollen die ersten zwei Gebäude fertiggestellt sein, ein Atrium-Gebäude und ein Info-Pavillon. Mitte 2027 soll ein 60 Meter hohes Hochhaus in Holzhybridbauweise stehen, in dem Beschäftigte der Siemens-Tochter Siemens Mobility arbeiten sollen.

Siemens-Manager Cedrik Neike sagte dem Magazin „Capital“, das Unternehmen wolle mit dem Stadtteil seinen „ganzheitlichen digitalen Zwilling vorführen“. Er verbinde „intelligente Gebäudetechniken, Infrastruktur, Energiekonzepte und digitale Fabriken, das Metaverse, 3D-Druck, künstliche Intelligenz, Datenanalyse“. All das gehöre bereits zu den wachsenden Geschäftsfeldern. „Wir sind schon jetzt das Referenzmodell für viele andere Städte.“ 50 Delegationen aus aller Welt hätten die Siemensstadt im vergangenen Jahr besucht.

Bundeskanzler Scholz lobte das „Schaufenster in die Stadt der Zukunft“ und betonte, das Projekt zeige, dass Deutschland nicht stehenbleibe. Das Land müsse sein Geschäftsmodell immer wieder neu erfinden, um global wettbewerbsfähig zu sein.

„Wir müssen ran an verkrustete Strukturen! Wir müssen Tempo machen“, sagte der Kanzler. Er setze sich für schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung und ausreichende Fach- und Arbeitskräfte ein. (afp/er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion